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Titel2010

Die Entlarvung der Mireille Mathieu  (Lothar Kusche)

»Mathieu, Mireille: geboren 22.7.1946 Avignon; frz. Interpretin anspruchsvoller Schlager mit Chanson-Charakter. Beispiele s. Amiga-LP ›L’ámour de Paris‹; weniger typisch für sie kommerziell gearbeitete Schlager in der Art ›Hinter den Kulissen von Paris‹, ›Pariser Tango‹ u. a. Arbeitete in Fabrik, wurde von Manager Johnny Stark entdeckt u. aufgebaut, Auftritte im Pariser Olympia; Schallplatten, Tourneen.« Aus: »Unterhaltungskunst A–Z«, Berlin 1975.

Dem zitierten Nachschlage-Taschenbuch darf man natürlich nicht über den Weg trauen. Darin werden viele schreckliche Tatsachen nicht klargestellt, sondern im Interesse der Stasi, also der nun auch von Frau Angela Merkel und anderen Pastorentöchtern als Unrechtsstaat deklarierten DDR versprühnebelt. Was spielte sich denn nach dem Pariser Tango hinter den Kulissen von Paris wirklich im Kopf der Mathieu ab und zu wessen Gunsten?

Mireille Mathieu erfreute nicht nur ihr Publikum in Europa (sogar im Berliner Friedrichstadtpalast, der damals noch nicht von der Super-Illu gepachtet war), sondern auch ihre Auftraggeber hinter den Kulissen ... Schon die erste Silbe ihres Zunamens (falls der echt sein sollte) klingt vieldeutig, vielsinnig. Wer dächte bei Mat nicht sofort an Mata Hari, die berüchtigte Spionin und ihre Hinrichtung?

Eine bislang unauffällige und vielleicht nicht jedem, nicht einmal jeder von Ihnen bekannte Zeitschrift hat die Wahrheit ans Licht gebracht. Es handelt sich um frau aktuell von der Women Group der WAZ-Verlage in 65737 Ismaning. Aus dem Blatt erfährt man unter anderem, daß Liebe stärker ist als jeder Schwur, wie man Honig-Senf-Eis mit Birnen zubereitet, wie rührend Verona Pooth ihrem Sohn die Tierliebe nahebringt (auch ein Ohrenkneifer hat ein kleines Herzchen und eine Familie). Und in großen Lettern die bange Frage: »War Mireille Mathieu eine russische Spionin?« Davon bin ich fest überzeugt. Wir sind doch alle mehr oder weniger russische Spioninnen. frau aktuell beweist es mit Fotos: »Gipfeltreffen 2008: Muammar al Gaddafi, Wladimir Putin und Mireille Mathieu: Die beiden Staatsmänner hatten sich ein Konzert von ihr angesehen.« Angesehen ohne zuzuhören?
Geschmackssache. Weiterer Beweis: »Auch 2010 traf Mireille Mathieu Wladimir Putin. Diesmal in Paris!« Das ist doch der Gipfel der Unverschämtheit. Ein Treffen vor allen Leuten! Sie ließ sich dabei sogar fotografieren. In Farbe! Hätte nicht ein diskretes tete-â-tete sur le pont d’Avignon auch genügt?

»Sie bringt seit über 40 Jahren Menschen aller Nationen zum Schwärmen, Träumen und Mitsingen. Hatte sie in all den Jahren noch eine zweite Karriere? War sie eine russische Spionin? ›Mireille ein Maulwurf des KGB?‹ spekuliert Frankreichs seriöse Tageszeitung Libération. Die Dame sang über 1200 Lieder in elf Sprachen. Und: Hatte dadurch oft Kontakt zu den Großen und Mächtigen dieser Welt. Gaddafi, Queen Elizabeth. Papst Johannes Paul II. und, wie schon erwähnt, W. Putin.« Der Ras-Putin unserer Tage?? Wer will das wissen ...

frau aktuell tröstet: »Ihr wurde 1984 das Bundesverdienstkreuz verliehen. Franzosen witzelten: Die Auszeichnung gelte Mathieus Mut, seit ihrem 15. Lebensjahr die selbe Frisur zu tragen.« Wir aber fragen sorgenvoll: Wer hat sie für den Orden vorgeschlagen? Wer steckte damals hinter dem Bundespräsidenten, der das Verdienstkreuz verlieh? Welche Abgründe werden sich noch auftun?