Klimaveränderungen sind eine fundamentale Entwicklungskonstante allen Lebens auf der Erde, Durch anhaltende Trockenperioden mussten unsere tierischen Vorfahren, die trockenfallenden Regenwälder verlassen, um in Savannen ihre Nahrung zu suchen. Das zwang sie, den aufrechten Gang zu erlernen. So begann die Menschwerdung des Homo Sapiens.
Heute vollzieht sich erneut ein diesmal von uns Menschen gemachter Klimawandel, der jedoch alles Leben auf der Erde gefährdet. Das wird immer noch massiv verdrängt. 2015 warnte Klimaforscher Mojib Latif: »Seit Beginn der Verhandlungen zum Klimaschutz Anfang der 1990er stieg der globale Kohlendioxidausstoß um 60 Prozent – das ist schon Wahnsinn. (…) Wenn der weltweite Kohlendioxidausstoß 2030 immer noch steigt, wird es zu spät sein.« Diese Aussage über einen Klimakipppunkt und die dadurch verursachte Erwärmung der Erdatmosphäre ist nun 15 Jahre alt. Es bleiben heute noch 5 Jahre bis 2030! Der Klimakollaps hat bereits begonnen: Waldbrände auf allen Kontinenten, Überschwemmungen durch Starkregen, sinkende Grundwasserspiegel, Flüsse und Seen, Wälder, Bäume fallen trocken, Gefährdung der Trinkwasserversorgung, Abschmelzen der Polkappen, Anstieg des Meeresspiegels, dramatisches Artensterben, Klima- und Armutsflüchtlinge, die von Süden nach Norden drängen. Was bisher, trotz Pariser Klimaabkommen, dagegen getan wurde, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen und aus fossiler Energie auszusteigen, wirkt wie ein Tropfen auf den heißen Stein.
Zugleich berichtet die Tagesschau am 25.06.2025: »Die Nato-Mitgliedsländer haben nun auch formell beschlossen, fünf Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (bis 2035) in Verteidigung und Sicherheit zu investieren, (…) unter dem Eindruck von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und auf Drängen von (…) Donald Trump.« Die Militarisierung der Nato-Staaten schreitet massiv voran, durch Staatsschulden finanziert, mit dem Mantra von der angeblichen Kriegsgefahr durch Russland. Von dringend notwendigen Maßnahmen gegen die Erderwärmung erfährt man nichts bei den zahlreichen Treffen, die sich angeblich um die »Sicherheit« der Mitgliedsländer kümmern.
Laut Koalitionsvertrag kann durch das Aussetzen der Schuldenbremse, d. h. dem Bruch von Wahlversprechen, ca. eine Billion Euro an Krediten, also Schulden, aufgenommen werden, um weiter aufzurüsten. Der Paritätische Gesamtverband dazu: »Zu den großen Verlierern des Vertrags gehören der Klimaschutz, der Schutz vor Armut und der Schutz von Geflüchteten.«
Ein Sprichwort besagt: »Folge der Spur des Geldes.« Aufrüstung wird mit Steuergeldern der gesamten Bevölkerung finanziert! Mit diesen Geldern des Volkes machen Rüstungsaktionäre ihre Extraprofite. Rüstungskonzerne, die Nato-Staaten beliefern, befinden sich überwiegend in den USA. Bei den fünf größten USA-Konzernen hält BlackRock, einer der größten Finanzdienstleister der Welt, Anteile. Herr Merz war dort Aufsichtsratsvorsitzender der deutschen Abteilung bis 2020. BlackRock schloss 2023 ein Abkommen mit Kiew über einen »Wiederaufbaufond«, der gleichfalls mit ukrainischen Schulden finanziert wird. So geraten wichtige Vermögenswerte der Ukraine in die Hände transnationalen Kapitals. Wollte Kiew nicht einst unabhängig werden? Kaum einer macht sich Gedanken, dass weltweit Vermögenswerte aller Steuerzahler an Aktionäre der Rüstungsindustrie fließen. So wird Volksvermögen geplündert und steht nicht für Umweltschutz, Infrastruktur, Ausbau des Sozialstaates, Zurückdrängung sozialer Spaltung und Armut zur Verfügung. Bei dieser Umverteilung von unten nach oben machen SPD und Grüne leider mit. Sie verdrängen, dass die Begründung für die Aufrüstung, aufgrund angeblicher Kriegsgefahr aus Russland, zutiefst unglaubwürdig ist! Das Mantra der Angstmache, des Schreckgespenstes vor russischer Gefahr, dient seit dem 1. Weltkrieg dazu, Menschen »kriegsbereit« zu machen. Das ist die westliche Lebenslüge, die angeblich der Friedenssicherung dient, doch das genaue Gegenteil davon bewirkt. Das verkehrte Bewusstsein ist zugleich unfähig, die Geschichte Russlands, Chinas sowie aller einst von Imperialismus bedrängten Länder zu verstehen, die sich aus spät-feudaler, kolonialer Rückständigkeit zu befreien versuchten, um einen Ausweg aus Elend und Kriege zu suchen. Dies müssten gerade die Nato-Staaten verstehen, die sich einst auch aus feudaler Vorherrschaft befreiten, wie die USA bereits 1776 von England.
Anstatt Billionen von Steuerschulden in sinnlosem Wettrüstungen zu verbrennen, ist eine radikale Kehrtwende der Globalpolitik einzufordern: der Rückkehr zu einer Politik gegenseitigen Wandels durch Annäherung, eine neue Entspannungs- und Abrüstungspolitik, für gemeinsame Sicherheit und Zusammenarbeit. Es gilt, alle Anstrengungen darauf zu richten, den Klimakollaps in letzter Sekunde noch abzuwenden. Die Technologien dafür sind vorhanden und finanzierbar, wenn Kapitalströme nicht in Aufrüstung und Kriege, sondern in den Ausstieg aus fossiler Energiegewinnung umgesteuert werden.