Wohin ich immer reise,
ich fahr nach Nirgendland.
Die Koffer voll von Sehnsucht,
die Hände voll von Tand.
So einsam wie der Wüstenwind.
So heimatlos wie Sand:
Wohin ich immer reise,
ich komm nach Nirgendland.
Die Wälder sind verschwunden,
die Häuser sind verbrannt.
Hab keinen mehr gefunden.
Hat keiner mich erkannt.
Und als der fremde Vogel schrie,
bin ich davongerannt.
Wohin ich immer reise,
ich komm nach Nirgendland.
Mascha Kaléko (7. Juni 1907 – 21. Januar 1975) wurde in West-Galizien (heute Polen) geboren. Ihre Eltern waren Juden. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs floh Kalékos Familie aus Angst vor antijüdischen Pogromen nach Deutschland. 1935 wurden Mascha Kalékos Bücher als »schädliche und unerwünschte Schriften« von den Nationalsozialisten verboten. 1938 emigrierte Kaléko in die USA.