Wann wird nicht mehr nur über die falsche Covid-Politik diskutiert. Die ständigen Ein- und Ausreden über Maskenpflicht, Lockdown, Impfzwang, die ewigen Meinungskämpfe unter Virologen und den ungezählten sonstigen »Experten«, die sich vor allem bei TV-Infotainment-Talkern wie Markus Lanz und Maybrit Illner rechtfertigen dürfen, führen zu nichts. Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Karl Lauterbach, dazu der eine oder andere »Verschwörungstheoretiker« aus dem linken oder rechten Lager, und schon stimmen die Einschaltquoten. Das war’s dann auch.
Der letzte »Sonderbericht« hat nun Öl ins Feuer gegossen. Er verweist erneut auf ungelüftete Geschäftsgeheimnisse der politischen Klasse und soll nicht einmal dem Parlament ohne Schwärzungen zugänglich gemacht werden. Die Geheimniskrämerei läuft wie gewohnt unter Datenschutz und bietet reichlich Gelegenheiten, das Thema zum wer weiß wievielten Mal lanzistisch oder illneristisch aufzuspießen und kritischen Geist vorzutäuschen.
Interessant ist daran nur, dass Jens Spahn (CDU), der im Zentrum der Kritik steht, weil er als damaliger Gesundheitsminister »Verantwortung« trug, geradezu herausfordernd gelassen bleibt. Vorgeworfen wird ihm vor allem, viel zu viele Masken gekauft, also viele Millionen Steuergelder verschwendet zu haben. Zu seiner Verteidigung sprach er – was aufhorchen lässt – von einem »medizinischen Kriegsfall«. Und er wiederholt immer wieder, dass er damals nach dem Motto agiert habe: »Lieber Geld verlieren, als Leben zu verlieren.«
Aber auch Karl Lauterbach (SPD) gehört zu jenen, denen die Kontrollen und Maßnahmen (Mehrfach-Impfungen) gar nicht weit genug gehen konnten. Hatte Spahn mit dem Kauf der Masken extrem überzogen, so sein Nachfolger mit dem Kauf von Impfdosen. Beim Sortieren der vielen Meinungen, »Theorien«, wirklicher und vermeintlicher Verschwörungstheorien ist mir das Buch »Der Schlaf der Vernunft« von Daniela Dahn in die Hände gefallen. Es erinnert an einen möglichen Erklärungsansatz, der am Anfang der Pandemie noch heftig in aller Öffentlichkeit diskutiert worden war. Aber schon bald war er wieder aus den Schlagzeilen, überhaupt aus den öffentlichen Diskursen, vor allem aus den abendfüllenden Talkrunden unserer öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten, verschwunden.
Ich konnte nur noch staunen, wie konsequent die Medien, ihre hochbezahlten Talkmaster und Moderatorinnen, die sich immer wieder als hartnäckige Fragesteller und Nachfrager profilieren und loben lassen, dieses Thema entweder völlig vergessen haben oder dabei helfen, es totzuschweigen. Es geht um die so genannte »Gain-of-function-Forschung«. Daniela Dahn ruft in einem Abschnitt ihres Buches – es wird ihr von den Repräsentanten der kapitalistischen Demokratie sicher nicht gedankt – dieses Thema in Erinnerung. Überschrift: »Das menschengemachte Virus«.
Obgleich ich mir einbildete, in Sachen Wissenschaftskritik besonders aufmerksam zu sein, habe ich mich zu diesem heiklen Thema durch das totale Beschweigen seitens der öffentlich-rechtlichen Aufklärer, Meinungsmacher und Influencer einlullen lassen. In dem Kontext, in dem Daniela Dahn dieses Thema noch einmal in Erinnerung rief, nämlich als »Militarisierung der Pandemiepolitik«, fand ich zu den bei Ausbruch der Pandemie immer wieder aufgetauchten, aber letztendlich doch verdrängten Gedanken zurück, dass hier – und nur hier – die plausible Antwort auf die Pandemiepolitik der Regierenden zu finden ist.
Politiker wie Gesundheitsminister, Bio-Ethiker und Virologen, die aufgrund ihrer Funktionen zweifelsfrei über geheimes Insiderwissen verfügen, also auch über die äußerst zweifelhafte, weil risikobehaftete »Gain-of-function-Forschung«, werden von unseren angeblich so sehr um öffentliche Aufklärung besorgten Talkmastern einfach nicht über dieses Forschungsgebiet und seine Probleme befragt. Und dies, obgleich zu diesem Themenkomplex auch die verbotenen »Biowaffen« gehören. Aber: Taurus bis zum Überdruss.
Ins Deutsche übersetzt heißt »Gain-of-function-Foschung« in etwa: »Funktionsgewinn-Forschung«. Vordergründig gesehen eine gute Sache, da es die erklärte Zielsetzung ist, Mittel und Wege zu erforschen, wie man von Zeit zu Zeit ganz natürlich auftretenden Pandemien, aber auch terroristischen Angriffen mit verbotenen Biowaffen vorbeugen kann. Schon 2014 veröffentlichte die Volkswagenstiftung einen kritischen Report über die Duel-Use-Forschung »on Microbes«. Es ging um Biosafety, Biosecurity und Responsibility. Die Zusammenfassung der mit der Max-Planck-Gesellschaft erarbeiteten Erkenntnisse eines dreitägigen Symposions ist im Internet nicht mehr aufzufinden. Bekannt sind die Gefahren dennoch, die von dieser Forschung ausgehen.
Die Corona-Pandemie könnte ja wirklich durch den Ausbruch eines Virus aus einem Forschungslabor über uns gekommen sein. Denn bei der Erforschung von Abwehrstoffen gegen Biowaffen müssen ja zumindest im Laborformat solche Biowaffen erst einmal geschaffen werden. Wie sonst kann man erforschen, welche Medikamente, Impfstoffe oder sonstigen Mittel geeignet sind, die Bevölkerung vor solchen Waffen zu schützen?
Erinnern wir uns: Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel besuchte Anfang September 2019, also wenige Wochen vor Ausbruch der Corona-Pandemie, das berühmte Tongji-Krankenhaus in Wuhan. Und bei dieser Gelegenheit auch ein dort angesiedeltes Forschungslabor, in dem die so genannte Gain-of-funktion-Forschung, auch mit Forschungsgeldern aus den USA, Frankreich und der Bundesrepublik, systematisch betrieben wird. In Wuhan brach bekanntlich zuerst die Pandemie aus.
Die chinesische Regierung verhängte über die Millionenstadt den ersten Lockdown. Was also hatte Angela Merkel dort zu suchen? Die Frage muss erlaubt sein. Warum stellt Lanz sie nicht? Denn wenn einer, außer Frau Merkel selbst, sie beantworten kann, dann Jens Spahn.
Wenn das Virus Covid 19 aus diesem Wuhan Lab of Virology ausbrach, wenn zumindest die Chinesen es glaubten – wofür auch alles spricht, insbesondere ihr radikaler Lockdown über Wuhan –, ist auch die heute als übertrieben wirkende Reaktion der Regierenden in betroffenen Ländern mehr als verständlich. Dann ist auch die provozierende Gelassenheit, mit der Jens Spahn die Kritik an seiner Politik von sich abprallen lässt, nicht einfach nur gespielt, sondern von seiner Kenntnis unterfüttert, dass man damals von diesem worst case ausgehen musste, also die Vorsichtsmaßnahmen gar nicht streng genug sein konnten. Er würde ja wahrscheinlich gern verraten, was ihn so sicher macht. Aber er ist Geheimnisträger, und es scheint inzwischen zu den großen Staatsgeheimnissen zu gehören, dass auch wir Deutschen an der »Gain-of-funktion-Forschung« großes militärisches, wirtschaftliches und medizinisches Interesse haben.
Nicht nur der Bundesnachrichtendienst, auch das FBI ging damals davon aus, dass das Corona-Virus aus dem Labor in Wuhan ausgebrochen sei. Schon der Bericht des BND, das Virus sei durch einen Laborunfall ins Freie geraten, wurde von den Verantwortlichen der Politik zurückgewiesen und seither unter Verschluss gehalten. Es spricht also all dies und viel mehr, was hier aus Platzgründen nicht erwähnt werden kann, aber teilweise noch im Internet aufzufinden ist, dafür, dass die deutsche Politik angesichts allein der Bilder, die uns aus Bergamo über TV erreichten, davon ausgegangen ist, ja davon ausgehen musste, das menschengemachte Viren aus dem Hochsicherheitslabor in Wuhan entkommen sind und damit die extrem restriktiven Lockdowns, Hygienevorschriften und sonstigen Maßnahmen nicht nur gerechtfertigt, sondern zwingend notwendig gewesen seien.
Mir Recht schreibt Daniela Dahn ihn Ihrem Buch »Der Schlaf der Vernunft«: »Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hätten wir uns die ganze Maskiererei, Testerei, Lockdownerei und Impferei sparen können, wenn der Unsinn der hochrisikoreichen Gain-of-funktion-Forschung nie begonnen worden wäre.« Sie erklärt auch, weshalb die Chinesen es zulassen, dass ihre Hauptkontrahenten (USA, Frankreich, Deutschland) solche Forschung in Wuhan mit ihnen gemeinsam betreiben dürfen, und weshalb diese Forschung überwiegend aus Militäretats finanziert wird.
Bei Dahn kann man auch Erklärungen dafür finden, weshalb es intern hieß, das Virus stelle eine »militärische Bedrohung« dar, und, weshalb die Massen- und Mainstream-Medien bei solchen brisanten Themen so leicht durch Regierungsdementis stillgestellt werden können.
Die Zeit ist reif, dass auch die breite Öffentlichkeit endlich über die »Funktionsgewinn-Forschung«, ihre Motive, Gefahren, fragwürdigen Erfolge und Kosten informiert, das darüber nicht nur unter Wissenschaftlern und fachkundigen Politikern, sondern auch mit naturwissenschaftlichen, medizinischen und friedenspolitischen Laien in den Massenmedien diskutiert wird.