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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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Über Masken und Funktionsgewinnforschung

Wann wird nicht mehr nur über die fal­sche Covid-Poli­tik dis­ku­tiert. Die stän­di­gen Ein- und Aus­re­den über Mas­ken­pflicht, Lock­down, Impf­zwang, die ewi­gen Mei­nungs­kämp­fe unter Viro­lo­gen und den unge­zähl­ten son­sti­gen »Exper­ten«, die sich vor allem bei TV-Info­tain­ment-Tal­kern wie Mar­kus Lanz und May­brit Ill­ner recht­fer­ti­gen dür­fen, füh­ren zu nichts. Ex-Gesund­heits­mi­ni­ster Jens Spahn (CDU) und Karl Lau­ter­bach, dazu der eine oder ande­re »Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker« aus dem lin­ken oder rech­ten Lager, und schon stim­men die Ein­schalt­quo­ten. Das war’s dann auch.

Der letz­te »Son­der­be­richt« hat nun Öl ins Feu­er gegos­sen. Er ver­weist erneut auf unge­lüf­te­te Geschäfts­ge­heim­nis­se der poli­ti­schen Klas­se und soll nicht ein­mal dem Par­la­ment ohne Schwär­zun­gen zugäng­lich gemacht wer­den. Die Geheim­nis­krä­me­rei läuft wie gewohnt unter Daten­schutz und bie­tet reich­lich Gele­gen­hei­ten, das The­ma zum wer weiß wie­viel­ten Mal lan­zi­stisch oder ill­ne­ri­stisch auf­zu­spie­ßen und kri­ti­schen Geist vorzutäuschen.

Inter­es­sant ist dar­an nur, dass Jens Spahn (CDU), der im Zen­trum der Kri­tik steht, weil er als dama­li­ger Gesund­heits­mi­ni­ster »Ver­ant­wor­tung« trug, gera­de­zu her­aus­for­dernd gelas­sen bleibt. Vor­ge­wor­fen wird ihm vor allem, viel zu vie­le Mas­ken gekauft, also vie­le Mil­lio­nen Steu­er­gel­der ver­schwen­det zu haben. Zu sei­ner Ver­tei­di­gung sprach er – was auf­hor­chen lässt – von einem »medi­zi­ni­schen Kriegs­fall«. Und er wie­der­holt immer wie­der, dass er damals nach dem Mot­to agiert habe: »Lie­ber Geld ver­lie­ren, als Leben zu verlieren.«

Aber auch Karl Lau­ter­bach (SPD) gehört zu jenen, denen die Kon­trol­len und Maß­nah­men (Mehr­fach-Imp­fun­gen) gar nicht weit genug gehen konn­ten. Hat­te Spahn mit dem Kauf der Mas­ken extrem über­zo­gen, so sein Nach­fol­ger mit dem Kauf von Impf­do­sen. Beim Sor­tie­ren der vie­len Mei­nun­gen, »Theo­rien«, wirk­li­cher und ver­meint­li­cher Ver­schwö­rungs­theo­rien ist mir das Buch »Der Schlaf der Ver­nunft« von Danie­la Dahn in die Hän­de gefal­len. Es erin­nert an einen mög­li­chen Erklä­rungs­an­satz, der am Anfang der Pan­de­mie noch hef­tig in aller Öffent­lich­keit dis­ku­tiert wor­den war. Aber schon bald war er wie­der aus den Schlag­zei­len, über­haupt aus den öffent­li­chen Dis­kur­sen, vor allem aus den abend­fül­len­den Talk­run­den unse­rer öffent­lich-recht­li­chen Fern­seh­an­stal­ten, verschwunden.

Ich konn­te nur noch stau­nen, wie kon­se­quent die Medi­en, ihre hoch­be­zahl­ten Talk­ma­ster und Mode­ra­to­rin­nen, die sich immer wie­der als hart­näcki­ge Fra­ge­stel­ler und Nach­fra­ger pro­fi­lie­ren und loben las­sen, die­ses The­ma ent­we­der völ­lig ver­ges­sen haben oder dabei hel­fen, es tot­zu­schwei­gen. Es geht um die so genann­te »Gain-of-func­tion-For­schung«. Danie­la Dahn ruft in einem Abschnitt ihres Buches – es wird ihr von den Reprä­sen­tan­ten der kapi­ta­li­sti­schen Demo­kra­tie sicher nicht gedankt – die­ses The­ma in Erin­ne­rung. Über­schrift: »Das men­schen­ge­mach­te Virus«.

Obgleich ich mir ein­bil­de­te, in Sachen Wis­sen­schafts­kri­tik beson­ders auf­merk­sam zu sein, habe ich mich zu die­sem heik­len The­ma durch das tota­le Beschwei­gen sei­tens der öffent­lich-recht­li­chen Auf­klä­rer, Mei­nungs­ma­cher und Influen­cer ein­lul­len las­sen. In dem Kon­text, in dem Danie­la Dahn die­ses The­ma noch ein­mal in Erin­ne­rung rief, näm­lich als »Mili­ta­ri­sie­rung der Pan­de­mie­po­li­tik«, fand ich zu den bei Aus­bruch der Pan­de­mie immer wie­der auf­ge­tauch­ten, aber letzt­end­lich doch ver­dräng­ten Gedan­ken zurück, dass hier – und nur hier – die plau­si­ble Ant­wort auf die Pan­de­mie­po­li­tik der Regie­ren­den zu fin­den ist.

Poli­ti­ker wie Gesund­heits­mi­ni­ster, Bio-Ethi­ker und Viro­lo­gen, die auf­grund ihrer Funk­tio­nen zwei­fels­frei über gehei­mes Insi­der­wis­sen ver­fü­gen, also auch über die äußerst zwei­fel­haf­te, weil risi­ko­be­haf­te­te »Gain-of-func­tion-For­schung«, wer­den von unse­ren angeb­lich so sehr um öffent­li­che Auf­klä­rung besorg­ten Talk­ma­stern ein­fach nicht über die­ses For­schungs­ge­biet und sei­ne Pro­ble­me befragt. Und dies, obgleich zu die­sem The­men­kom­plex auch die ver­bo­te­nen »Bio­waf­fen« gehö­ren. Aber: Tau­rus bis zum Überdruss.

Ins Deut­sche über­setzt heißt »Gain-of-func­tion-Foschung« in etwa: »Funk­ti­ons­ge­winn-For­schung«. Vor­der­grün­dig gese­hen eine gute Sache, da es die erklär­te Ziel­set­zung ist, Mit­tel und Wege zu erfor­schen, wie man von Zeit zu Zeit ganz natür­lich auf­tre­ten­den Pan­de­mien, aber auch ter­ro­ri­sti­schen Angrif­fen mit ver­bo­te­nen Bio­waf­fen vor­beu­gen kann. Schon 2014 ver­öf­fent­lich­te die Volks­wa­gen­stif­tung einen kri­ti­schen Report über die Duel-Use-For­schung »on Micro­bes«. Es ging um Bio­sa­fe­ty, Bio­se­cu­ri­ty und Respon­si­bi­li­ty. Die Zusam­men­fas­sung der mit der Max-Planck-Gesell­schaft erar­bei­te­ten Erkennt­nis­se eines drei­tä­gi­gen Sym­po­si­ons ist im Inter­net nicht mehr auf­zu­fin­den. Bekannt sind die Gefah­ren den­noch, die von die­ser For­schung ausgehen.

Die Coro­na-Pan­de­mie könn­te ja wirk­lich durch den Aus­bruch eines Virus aus einem For­schungs­la­bor über uns gekom­men sein. Denn bei der Erfor­schung von Abwehr­stof­fen gegen Bio­waf­fen müs­sen ja zumin­dest im Labor­for­mat sol­che Bio­waf­fen erst ein­mal geschaf­fen wer­den. Wie sonst kann man erfor­schen, wel­che Medi­ka­men­te, Impf­stof­fe oder son­sti­gen Mit­tel geeig­net sind, die Bevöl­ke­rung vor sol­chen Waf­fen zu schützen?

Erin­nern wir uns: Die deut­sche Bun­des­kanz­le­rin Ange­la Mer­kel besuch­te Anfang Sep­tem­ber 2019, also weni­ge Wochen vor Aus­bruch der Coro­na-Pan­de­mie, das berühm­te Tongji-Kran­ken­haus in Wuhan. Und bei die­ser Gele­gen­heit auch ein dort ange­sie­del­tes For­schungs­la­bor, in dem die so genann­te Gain-of-funk­ti­on-For­schung, auch mit For­schungs­gel­dern aus den USA, Frank­reich und der Bun­des­re­pu­blik, syste­ma­tisch betrie­ben wird. In Wuhan brach bekannt­lich zuerst die Pan­de­mie aus.

Die chi­ne­si­sche Regie­rung ver­häng­te über die Mil­lio­nen­stadt den ersten Lock­down. Was also hat­te Ange­la Mer­kel dort zu suchen? Die Fra­ge muss erlaubt sein. War­um stellt Lanz sie nicht? Denn wenn einer, außer Frau Mer­kel selbst, sie beant­wor­ten kann, dann Jens Spahn.

Wenn das Virus Covid 19 aus die­sem Wuhan Lab of Viro­lo­gy aus­brach, wenn zumin­dest die Chi­ne­sen es glaub­ten – wofür auch alles spricht, ins­be­son­de­re ihr radi­ka­ler Lock­down über Wuhan –, ist auch die heu­te als über­trie­ben wir­ken­de Reak­ti­on der Regie­ren­den in betrof­fe­nen Län­dern mehr als ver­ständ­lich. Dann ist auch die pro­vo­zie­ren­de Gelas­sen­heit, mit der Jens Spahn die Kri­tik an sei­ner Poli­tik von sich abpral­len lässt, nicht ein­fach nur gespielt, son­dern von sei­ner Kennt­nis unter­füt­tert, dass man damals von die­sem worst case aus­ge­hen muss­te, also die Vor­sichts­maß­nah­men gar nicht streng genug sein konn­ten. Er wür­de ja wahr­schein­lich gern ver­ra­ten, was ihn so sicher macht. Aber er ist Geheim­nis­trä­ger, und es scheint inzwi­schen zu den gro­ßen Staats­ge­heim­nis­sen zu gehö­ren, dass auch wir Deut­schen an der »Gain-of-funk­ti­on-For­schung« gro­ßes mili­tä­ri­sches, wirt­schaft­li­ches und medi­zi­ni­sches Inter­es­se haben.

Nicht nur der Bun­des­nach­rich­ten­dienst, auch das FBI ging damals davon aus, dass das Coro­na-Virus aus dem Labor in Wuhan aus­ge­bro­chen sei. Schon der Bericht des BND, das Virus sei durch einen Labor­un­fall ins Freie gera­ten, wur­de von den Ver­ant­wort­li­chen der Poli­tik zurück­ge­wie­sen und seit­her unter Ver­schluss gehal­ten. Es spricht also all dies und viel mehr, was hier aus Platz­grün­den nicht erwähnt wer­den kann, aber teil­wei­se noch im Inter­net auf­zu­fin­den ist, dafür, dass die deut­sche Poli­tik ange­sichts allein der Bil­der, die uns aus Ber­ga­mo über TV erreich­ten, davon aus­ge­gan­gen ist, ja davon aus­ge­hen muss­te, das men­schen­ge­mach­te Viren aus dem Hoch­si­cher­heits­la­bor in Wuhan ent­kom­men sind und damit die extrem restrik­ti­ven Lock­downs, Hygie­ne­vor­schrif­ten und son­sti­gen Maß­nah­men nicht nur gerecht­fer­tigt, son­dern zwin­gend not­wen­dig gewe­sen seien.

Mir Recht schreibt Danie­la Dahn ihn Ihrem Buch »Der Schlaf der Ver­nunft«: »Mit an Sicher­heit gren­zen­der Wahr­schein­lich­keit hät­ten wir uns die gan­ze Mas­kie­re­rei, Test­e­r­ei, Lock­dow­ne­rei und Impf­e­rei spa­ren kön­nen, wenn der Unsinn der hoch­ri­si­ko­rei­chen Gain-of-funk­ti­on-For­schung nie begon­nen wor­den wäre.« Sie erklärt auch, wes­halb die Chi­ne­sen es zulas­sen, dass ihre Haupt­kon­tra­hen­ten (USA, Frank­reich, Deutsch­land) sol­che For­schung in Wuhan mit ihnen gemein­sam betrei­ben dür­fen, und wes­halb die­se For­schung über­wie­gend aus Mili­täre­tats finan­ziert wird.

Bei Dahn kann man auch Erklä­run­gen dafür fin­den, wes­halb es intern hieß, das Virus stel­le eine »mili­tä­ri­sche Bedro­hung« dar, und, wes­halb die Mas­sen- und Main­stream-Medi­en bei sol­chen bri­san­ten The­men so leicht durch Regie­rungs­de­men­tis still­ge­stellt wer­den können.

Die Zeit ist reif, dass auch die brei­te Öffent­lich­keit end­lich über die »Funk­ti­ons­ge­winn-For­schung«, ihre Moti­ve, Gefah­ren, frag­wür­di­gen Erfol­ge und Kosten infor­miert, das dar­über nicht nur unter Wis­sen­schaft­lern und fach­kun­di­gen Poli­ti­kern, son­dern auch mit natur­wis­sen­schaft­li­chen, medi­zi­ni­schen und frie­dens­po­li­ti­schen Lai­en in den Mas­sen­me­di­en dis­ku­tiert wird.