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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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Zwischen Rechts und Recht: Der Abschiebe-Minister

1.
Vor­neh­me Zurück­hal­tung ist sei­ne Sache nicht, wenn es dar­um geht, Anders­den­ken­de zu attackie­ren. Da wer­den dann schnell ein­mal jun­ge Stra­ßen­blockie­rer der »letz­ten Gene­ra­ti­on« in Ter­ro­ris­mus­nä­he gerückt (»Ent­ste­hung einer Kli­ma-RAF«), ein Abge­ord­ne­ter der Grü­nen wird als »Vor­sit­zen­der der Pädo­phi­len-AG« dif­fa­miert und mit der Sprach­schöp­fung »Anti-Abschie­be-Indu­strie« das »Unwort des Jah­res« 2018 geprägt. Ein Gericht hat Alex­an­der Dob­rindt ver­bo­ten, die ehr­ver­let­zen­de Schmä­hung des Abge­ord­ne­ten zu wie­der­ho­len; sie ist nur ein Puz­zle­stück in der Samm­lung der Hass-Sprü­che, mit denen Dob­rindt die grü­ne Par­tei seit vie­len Jah­ren verfolgt.

Kein Ver­hand­lungs­part­ner scheint ihm poli­tisch zu erbärm­lich, wenn es dar­um geht, Geist und Buch­sta­ben der Asyl­ge­setz­ge­bung sturm­reif zu ver­han­deln. Um afgha­ni­sche Geflüch­te­te in ihre Hei­mat abschie­ben zu kön­nen, mach­te sich Dob­rindt Ende Juni sogar für direk­te Gesprä­che mit der Tali­ban-Regie­rung stark, mit die schlimm­sten Men­schen­rechts­ver­let­zer auf dem Pla­ne­ten. Er hat­te auch kein Pro­blem damit, in Jeru­sa­lem Ben­ja­min Netan­ja­hu zu tref­fen, der kei­nen Fuß nach Deutsch­land set­zen könn­te, ohne ver­haf­tet zu wer­den, wenn es nach inter­na­tio­na­ler Recht­spre­chung geht. Kein Wort vor Ort zu den schrei­en­den Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen in Gaza, statt­des­sen die Beto­nung des israe­li­schen »Rechts auf Selbst­ver­tei­di­gung«, mit dem der deut­sche Innen­mi­ni­ster auch die Bom­ben auf ira­ni­sche Atom­an­la­gen begrüßt. Einen inter­ven­tio­nel­len Angriffskrieg.

In sei­ner poli­ti­schen Ado­les­zenz in den Zeh­ner Jah­ren fiel Dob­rindt neben dem Grü­nen-Hass (»der poli­ti­sche Arm von Kra­wall­ma­chern, Stei­ne­wer­fern und Brand­stif­tern«) durch sei­nen anti-euro­päi­schen Impuls auf, an deren Rück­sei­te ein baye­risch ein­ge­färb­ter Natio­na­lis­mus wirkt, wel­cher sich von der Ableh­nung dop­pel­ter Staats­bür­ger­schaf­ten über die vor­aus­seh­bar geschei­ter­te anti­eu­ro­päi­sche »Aus­län­der­maut« aktu­ell bis hin zu den Zurück­wei­sun­gen von Asyl­be­wer­bern an den deut­schen Gren­zen mit ihrer Negie­rung des Schen­gen-Abkom­mens Aus­druck ver­leiht. 2018 fass­te er in der Zei­tung Die Welt sei­ne poli­ti­sche Agen­da in eine Art poli­ti­scher Pro­gram­ma­tik zusam­men; er sah sich als Teil und Pro­mo­tor einer neu­en »kon­ser­va­ti­ven Revo­lu­ti­on«, die er als Gene­ra­tio­nen-Kon­flikt gegen die angeb­lich »in vie­len Debat­ten« bestehen­de »lin­ke Mei­nungs­vor­herr­schaft« der 68er-Gene­ra­ti­on insze­nier­te. (Die Welt, 4.1.18) »Auf die lin­ke Revo­lu­ti­on der 68er und die Domi­nanz der Eli­ten muss eine kon­ser­va­ti­ve Revo­lu­ti­on der Bür­ger fol­gen«, ver­lang­te der 1970 gebo­re­ne Oberbayer.

Zwei Mona­te dar­auf leg­te der dama­li­ge CSU-Bun­des­tags-Chef nach: »Das Kon­ser­va­ti­ve beschreibt sich aus sei­nem christ­li­chen Wur­zel­ge­flecht. (…) Was wir der­zeit erle­ben, ist eine kon­ser­va­ti­ve Revo­lu­ti­on der Bür­ger – gewach­sen in der Mit­te unse­rer Gemein­schaft, mit einer Besin­nung auf Tra­di­ti­on und Wer­te. Das Treib­haus die­ser Ent­wick­lung sind Glo­ba­li­sie­rung und Digi­ta­li­sie­rung, denn in einer sich immer schnel­ler wan­deln­den Welt seh­nen sich die Men­schen stär­ker nach festem Halt – nach Hei­mat, Sicher­heit und Frei­heit« (Die Welt, 1.3.18).

2.
Die­se Mischung aus Hei­mat­tü­me­lei und Tech­nik­af­fi­ni­tät, Kul­tur­kampf-Atti­tü­de und Eli­ten­feind­lich­keit, Aus­gren­zung im Innern und Abgren­zung nach außen ist nicht neu, sie ist ein klas­si­sches Erken­nungs­merk­mal der äuße­ren Rech­ten. Dob­rindt erreg­te damit Auf­se­hen. Sie an den Begriff der »kon­ser­va­ti­ven Revo­lu­ti­on« zu knüp­fen, bedeu­te­te immer­hin, sich gei­stes­ge­schicht­lich und poli­tisch bei jenen ein­zu­fin­den, die ein ande­res System wol­len. Der Begriff gehört zum ideo­lo­gi­schen Arse­nal der »Neu­en Rech­ten«. Die popu­li­sti­sche Dimen­si­on die­ses Begriffs liegt in sei­ner schil­lern­den Histo­rie. Zu Beginn der 30er Jah­re neben dem Natio­nal­so­zia­lis­mus eine Art »drit­ter Weg« in den Faschis­mus, ent­wickel­te sich dar­aus in West­deutsch­land in der Neu­en Rech­ten ein demo­kra­tie- und migra­ti­ons­feind­li­cher Kul­tur-Natio­na­lis­mus, der sich vor­ge­nom­men hat, das kon­ser­va­ti­ve Bür­ger­tum gei­stig zu erobern.

Hat Dob­rindt nur pro­vo­ziert, um sich wich­tig zu machen? Um, wie es Rechts­kon­ser­va­ti­ve seit Jahr­zehn­ten tun, die Gren­zen des »in der Mit­te« Sag­ba­ren zu über­schrei­ten? Sei­ne Vor­ge­schich­te zeigt, dass da mehr ist. Eine poli­ti­sche Hal­tung, mit der man rech­nen muss. Ein Umstürz­ler ist er viel­leicht nicht, er raunt nur in die­se Rich­tung. Aber durch­aus ein Rück­stürz­ler, ein Revi­sio­nist, der Sehn­sucht hat – und beim Publi­kum bedient – nach der guten alten Zeit und ihren Regeln, als die Hei­mat noch homo­gen, die Wer­te noch kon­ser­va­tiv tra­diert, der feste Halt noch christ­lich ver­wur­zelt, die Frei­heit noch männ­lich und weiß und die Gesamt­la­ge noch über­sicht­lich war. So wie in den 50er Jah­ren, als die Welt (angeb­lich) in Ord­nung war, Migran­ten aus dem Süden noch nicht im Land, die 68er noch nicht auf dem Plan und ihre urban-grü­nen Kin­der noch nicht auf der Welt; jene Zeit, als Euro­pa noch nicht alles bestimmte.

Der kon­ser­va­ti­ve Anzug­trä­ger-Revo­lu­tio­när mit Hang zum Popu­lis­mus ist jetzt als bun­des­deut­scher Innen­mi­ni­ster für die Wah­rung des Rechts zustän­dig. Da darf man nicht weg­se­hen. Er hat noch nicht viel Respekt erken­nen las­sen vor die­sem Teil sei­ner Auf­ga­be, die sich eben nicht nur auf Deutsch­land erstreckt, son­dern auch auf Euro­pa und die Welt. Er will das Recht lie­ber ändern. Dob­rindt ist ähn­lich sei­nem Kanz­ler ein erklär­ter Fan von Donald Trumps Dekre­te-Stra­te­gie. Das beka­men zuerst Geflüch­te­te zu spü­ren. Sei­ne Anwei­sung an die Bun­des­po­li­zei, auch Asyl­su­chen­de an den Gren­zen ohne wei­te­re Prü­fung abzu­wei­sen, war eine Ver­let­zung euro­päi­schen Rechts, die er eben­so in Kauf nahm wie sei­ner­zeit bei der »Aus­län­der-Maut«. Als er Anfang Juni vor dem Ver­wal­tungs­ge­richt Ber­lin den ersten Pro­zess gegen drei asyl­su­chen­de Men­schen aus Soma­lia ver­lor, die nach Polen zurück­ge­scho­ben wor­den waren, tat er sei­ne Nie­der­la­ge als »Ein­zel­fall-Ent­schei­dung« ab, obgleich das Gericht auch einen gene­rel­len Ver­stoß gegen EU-Recht kon­sta­tier­te. Als gin­ge es nicht genau dar­um im Rechts­staat: den Ein­zel­nen vor eben jenem Staat in Schutz zu neh­men (sie­he dazu Uwe Boy­sen in Ossietzky 13 und 14).

Das poli­ti­sche Kal­kül hin­ter den Asyl­ver­wei­ge­run­gen ist eine Art Ver­fah­ren­s­um­kehr. Muss­te der deut­sche Staat in fast jedem Fall Geflüch­te­te ins Land las­sen und das Asyl­be­geh­ren im Lich­te der Dub­lin-Abkom­men zumin­dest prü­fen, so hofft man jetzt offen­bar dar­auf, dass die Wenig­sten am Ende gegen ihre unrecht­mä­ßi­ge Abwei­sung an der Gren­ze kla­gen kön­nen und wer­den. Die euro­päi­schen Nach­barn, Öster­rei­cher, Schwei­zer, Polen, sehen Dob­rindts Stra­te­gie der Grenz­kon­trol­len indes­sen als das, was sie eben­falls ist: ein Angriff auf das Schen­gen-Prin­zip der Frei­zü­gig­keit in Euro­pa. Bei Bedarf wer­den die euro­päi­schen Außen­gren­zen auf die deut­schen zusam­men­ge­schnurrt. An die­sen wur­den laut Bun­des­po­li­zei von Mai auf Juni 2025 ins­ge­samt 3300 Men­schen abge­wie­sen, 160 davon trotz eines Asyl­ge­suchs. Ein irr­sin­ni­ger Auf­wand und mit­tel­fri­stig ein schwer kal­ku­lier­ba­rer Scha­den für die sitt­li­che und insti­tu­tio­nel­le Sta­bi­li­tät unse­res Rechts­sy­stems. Vom außen­po­li­ti­schen Flur­scha­den nicht zu reden.

3.
Gro­ße poli­tisch-gesell­schaft­li­che Opfer also im Kampf mit der AfD um die Herr­schaft über den Migra­ti­ons-Dis­kurs, ohne dass solch men­schen­feind­li­che Sym­bol­po­li­tik zu etwas führ­te. Nicht zuletzt, wenn man bedenkt, dass es in Deutsch­land im ersten Halb­jahr 2025 ins­ge­samt 65.500 Asyl­an­trä­ge gab und damit 43 Pro­zent weni­ger als im Vor­jah­res-Ver­gleich. Erst­mals seit lan­gem führt Deutsch­land damit nicht die Liste der euro­päi­schen Län­der mit den mei­sten Anträ­gen an, son­dern liegt hin­ter Spa­ni­en (76.000) und Frank­reich (75.400) auf Platz drei, gefolgt von Ita­li­en (62.500) und Grie­chen­land (27.700) (Tages­spie­gel, 5.7.25). Dies ist frei­lich kein »Erfolg« von Dob­rindts beschwo­re­ner »Asyl­wen­de«, son­dern den Akti­vi­tä­ten von Fron­tex an den euro­päi­schen Außen­gren­zen geschul­det, EU-Abkom­men mit Tune­si­en und Liby­en über Migra­ti­ons­kon­trol­le sowie Initia­ti­ven der Ampel-Regie­rung, die es schließ­lich war, wel­che die Grenz­kon­trol­len ein­führ­te und Abschie­bun­gen erleich­ter­te. Es kom­men sehr viel weni­ger Men­schen an den deut­schen Gren­zen an als in den ver­gan­ge­nen Jahren.

Gera­de hat das Ver­wal­tungs­ge­richt Ber­lin in einem Eil­ver­fah­ren ent­schie­den, dass eine 14köpfige afgha­ni­sche Fami­lie, die im paki­sta­ni­schen Islam­abad über ein Jahr auf die von Deutsch­land zuge­sag­ten Ein­rei­se­vi­sa war­te­te, die­se jetzt auch bekom­men muss. Aktu­ell sind rund 40 ähn­li­che Kla­gen anhän­gig. Ins­ge­samt 2400 Men­schen war­te­ten Ende Juni laut tages­schau und nach Anga­ben des Aus­wär­ti­gen Amtes in Paki­stan dar­auf, dass sie ein Visum bekom­men. Betrof­fen davon sind bei­spiels­wei­se Men­schen, die sich für Gleich­be­rech­ti­gung und Demo­kra­tie ein­ge­setzt haben. Auch Rich­ter, Jour­na­li­stin­nen oder Künst­ler zäh­len dazu. Sie har­ren in der Regel schon acht Mona­te oder län­ger aus, um ein Pla­zet von den deut­schen Ein­zel­fall-Prü­fern und -ent­schei­dern vor Ort und in Ber­lin zu bekom­men. Durch die­ses Hin­aus­zö­gern hal­ten sie sich nach paki­sta­ni­schem Recht inzwi­schen ille­gal im Nach­bar­land auf. Des­halb haben die paki­sta­ni­schen Behör­den damit begon­nen, die ersten Afgha­nen wie­der zurück nach Afgha­ni­stan abzu­schie­ben, unge­ach­tet der Abspra­chen und Ver­ein­ba­run­gen mit der Ampel-Regie­rung, die ihre Nach­fol­ger offen­sicht­lich am lieb­sten igno­rier­ten. Man möch­te sich nicht aus­ma­len, was die­se Men­schen von den Tali­ban zu erwar­ten haben. Aus Angst vor der AfD-Hoheit über das Migra­ti­on-The­ma wird weit jen­seits euro­päi­scher und deut­scher Gren­zen mit der Todes­angst und dem Leben von Men­schen gespielt, denen Schutz bereits ver­spro­chen war.

So etwas geschieht, wenn Ver­fah­ren in die Her­kunfts­re­gio­nen von Schutz­su­chen­den aus­ge­la­gert werden.

4.
Das Vor­bild für die­se Art Will­kür ist offen­sicht­lich der Umgang der Trump-Admi­ni­stra­ti­on mit Geflüch­te­ten und Migran­ten. Zurück­wei­sun­gen, Zurück­schie­bun­gen, Zurück­nah­me von Zusa­gen, pro­pa­gan­di­sti­sche Kri­mi­na­li­sie­rung: Nie­mand soll sich sei­ner Rech­te mehr sicher sein, schon gar nicht Asyl­su­chen­de. Und wir erken­nen, dass der Kampf der Exe­ku­ti­ve gegen die Judi­ka­ti­ve, der in den USA in vol­lem Gan­ge ist, nun auch in Deutsch­land ange­fan­gen hat. Vor dem Bun­des­tag hat Alex­an­der Dob­rindt bei der Ver­tei­di­gung sei­nes Haus­hal­tes am 16. Mai pro­gram­ma­tisch damit auf­ge­trumpft, wie es wei­ter­ge­hen soll: »Wir wer­den die Express­ein­bür­ge­rung abschaf­fen. Wir wer­den den Fami­li­en­nach­zug zu sub­si­di­är Schutz­be­rech­tig­ten aus­set­zen. Wir wer­den frei­wil­li­ge Auf­nah­me­pro­gram­me womög­lich been­den. Wir wer­den die Liste der siche­ren Her­kunfts­staa­ten aus­wei­ten. (…) Und wir wer­den nach Afgha­ni­stan und Syri­en abschie­ben. (…) Das ist unse­re Agen­da für Huma­ni­tät und Ord­nung, für Steue­rung und Begren­zung und für weni­ger Spal­tung und mehr gesell­schaft­li­chen Frie­den in unse­rem Land.«

Die Aus­wei­tung der Ein­bür­ge­rungs­frist auf min­de­stens fünf Jah­re und die Aus­set­zung des Fami­li­en­nach­zugs sind bereits umge­setzt, zudem wur­de die »Begren­zung« von Migra­ti­on wie­der als Ziel in das Auf­ent­halts­ge­setz aufgenommen.

Abge­schafft wer­den soll eine Vor­schrift, wonach Men­schen, die von Abschie­bungs­haft oder Aus­rei­se­ge­wahr­sam betrof­fen sind, einen vom Staat bestell­ten Anwalt bekom­men. Auch Asyl­be­wer­ber, die im soge­nann­ten Dub­lin-Ver­fah­ren in einen ande­ren EU-Staat über­stellt wer­den sol­len und für die eine soge­nann­te Über­stel­lungs­haft ange­ord­net wur­de, haben in Zukunft kein Recht mehr auf einen Anwalt.

Der näch­ste wirk­lich gro­ße Schritt von Dob­rindts »Agen­da für Huma­ni­tät und Ord­nung« ist dann, die Liste der »siche­ren Her­kunfts­staa­ten« nach­hal­tig um Syri­en und Afgha­ni­stan zu erwei­tern. Über 400.000 Men­schen aus Afgha­ni­stan suchen seit der Macht­über­nah­me der Tali­ban in Deutsch­land Schutz, knapp eine Mil­li­on Geflüch­te­te kam aus Syrien.

In der­sel­ben Rede hat Mini­ster Dob­rindt übri­gens eine Ver­schär­fung der Geset­ze über Poli­zei und Nach­rich­ten­dien­ste ange­kün­digt: IP-Daten­spei­che­rung und Abgleich, also eine Wie­der­ein­füh­rung der Vor­rats­da­ten­spei­che­rung online soll erlaubt sein, eben­so Quel­len-Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­über­wa­chung (»Quel­len-TKÜ«), also die Ent­schlüs­se­lung ver­schlüs­sel­ter digi­ta­ler Nach­rich­ten, und der Ein­satz Künst­li­cher Intel­li­genz (KI), »um gro­ße Daten­men­gen effi­zi­en­ter aus­zu­wer­ten« – also digi­ta­le Raster­fahn­dung 2.0. Zwi­schen den Dien­sten soll ein »effi­zi­en­ter und effek­ti­ver Daten­aus­tausch« ermög­licht wer­den, über Schwer­kri­mi­na­li­tät und ter­ro­ri­sti­sche Akti­vi­tä­ten, heißt es.

Dob­rindts »Agen­da für Huma­ni­tät und Ord­nung« hält also nicht nur für Nicht­deut­sche unlieb­sa­me Initia­ti­ven bereit. Auch der deut­sche Staats­bür­ger merkt bes­ser auf – und ach­tet auf sei­nen Umgang. Denn wie Dob­rindts »kon­ser­va­ti­ve Revo­lu­ti­on der Bür­ger« in Wirk­lich­keit aus­sieht, wird er spä­te­stens mit­be­kom­men, wenn er zum Kol­la­te­ral­scha­den einer Quel­len-TKÜ gewor­den ist.

Was macht eigent­lich die SPD? Ach ja, sie ist immer dabei.

 

 

Ausgabe 15.16/2025