Skip to content

Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

Menu
Menu

Vom Hinsehen und vom Wegsehen - Texte zum Zeitgeschehen; Kurt Nelhiebel

ISBN: 978-3-944545-19-6

12,00  inkl. MwSt.

1. Auf­la­ge 2020,

Die Quint­essenz mei­ner Arbeit bestand in dem Wunsch, die Ver­ant­wort­li­chen für das, was wäh­rend der Nazi­zeit geschah, ein für alle Mal in der Ver­sen­kung ver­schwin­den zu sehen. Nicht nur weil die Gerech­tig­keit das ver­lang­te, son­dern auch weil ich das als Vor­sor­ge für die Zukunft für not­wen­dig hielt.
Des­halb mein Kampf gegen das Ver­ges­sen, des­halb die Erin­ne­rung an Ausch­witz und an die Ursa­chen der Ver­trei­bung. Dass sich die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land nicht unwi­der­ruf­lich von den Schul­di­gen getrennt, son­dern sie in Gna­den auf­ge­nom­men hat und ihnen, aus­ge­rech­net ihnen, den Auf­bau eines demo­kra­ti­schen Staa­tes anver­trau­te und ihn damit, sicher unge­wollt, mit dem Nazi-Ungeist infi­zier­te, wäh­rend sei­ne Geg­ner von der Mit­wir­kung am Neu­auf­bau aus­ge­schlos­sen wur­den, dass also eine Selbst­rei­ni­gung nie­mals statt­ge­fun­den hat, das ist die Last, die ich mit mir her­um­schlep­pe. Das kur­ze Gedächt­nis der Men­schen ist das Mist­beet, auf dem neu­es Unheil gedei­hen kann.
Kurt Nel­hie­bel

Taschen­buch, 192 Seiten