Tüchtig! Tüchtig! … oder wie schon die Oma und auch der Opa und die alten Lateiner – Fortuna preisend – ausriefen (und es gibt viele gute Gründe, das zu tun): »fortes fortuna adiuvat« – so oder so ähnlich und seither gehört sprichwörtlich den Tüchtigen oder Mutigen die Welt, ja, manchmal soll es auch die Welt sein, wenn nicht sogar die ganze.
Kurz: Wir sollen oder mögen in allerlei Tüchtig- und Mutigkeiten unser Glück finden. Glück, ja, aber, bei allem Zweifel, zumindest bedarf es schon einiger Anstrengung, um da etwas zu erreichen, zu erringen, zu lösen. Es kam in dem Zuge der Spruch auf, dass jeder seines Glückes Schmied sei. Das glaubte ich, gutgläubig, wie ich bisweilen bin, auch. Es passt gerechterweise dazu, dass solches eigentlich auch auf jene zutreffen müsse oder möge, die Unglück erfahren haben … Waren halt nicht tüchtig genug.
Letzteres brachte mich dann doch zum Zweifeln und da kam mir, bei der Lektüre eines Ende des 19. Jahrhunderts geschriebenen Romans, folgende Wendung gerade recht: »... wie denn überhaupt das Wort, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied sei, wohl die größte Lüge ist, welche so durch all die Zeiten von Mund zu Mund geht« (Karl Emil Franzos, Der Pojaz, 1905).
Nebenbei: Wer einen Blick, etwa auf Uniformknöpfe der 2. Kompanie des Logistikbataillons 471 der Bundeswehr wirft, wird in Rundschrift den lateinischen Wahlspruch lesen. Ja, der Spruch findet sich in Deutschland, Österreich, England und Portugal in so einigen Köpfen, Knöpfen und Wappen von Kompanien verschiedenster Bataillone eingraviert.
Stück für Stück verliert sich Hans ins Glück.
Es spricht nichts dagegen sich (auch gegenseitig) Glück zu wünschen, im Gegenteil, es kann gar nicht genug Glück gewünscht werden. Die Liste zu wünschenden Glückes – weltweit – ist schier endlos, vom glückenden Leben bis zum Glück eines erlösenden Todes. Tüchtigkeit ist da nur ein Aspekt des Gelingens, wo doch selbst den Untüchtigen Glück zu wünschen ist und denen nicht minder, die da im Unglück leben. Jener märchen- und sagenhafte Hans im Glück, dem sein Leben lieb ist, er hat es in schöner Reduktion gefunden.