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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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Kunst für alle

Es gibt sie wie­der, die Gra­fik-Edi­ti­on der jun­gen Welt. Schon 1971 wur­de sie begon­nen; sie exi­stier­te bis 1985 und war inter­na­tio­nal ein­ma­lig. Ihr Initia­tor war Fritz Weng­ler; sein Anlie­gen: »Wir woll­ten jun­ge Leu­te für Kunst begei­stern und demon­strie­ren, dass sie erschwing­lich sein kann. Jedes Blatt wur­de vom Künst­ler signiert und war damit ein Ori­gi­nal.« So reg­te man zum Sam­meln von Kunst und eben­so zum Besuch von Gale­rien an, denn das Ori­gi­nal fas­zi­nier­te. In den genann­ten vier­zehn Jah­ren wur­den 131 Künst­ler von der Redak­ti­on der jun­gen Welt gebe­ten, Gra­fi­ken zu einem vor­ge­ge­be­nen The­ma zu schaf­fen. Alle Blät­ter erschie­nen in Ori­gi­nal­grö­ße und wur­den kom­men­tiert. Vie­le, die damals die­se Quel­le nutz­ten, besit­zen die Blät­ter noch heu­te. Finan­zi­ell war das nur zu schaf­fen dank der Hil­fe des Kul­tur­fonds der DDR. Die künst­le­ri­sche Druck­gra­fik der DDR war in jenen Jah­ren welt­be­kannt und geach­tet. Erin­nert sei an die in regel­mä­ßi­gen Abstän­den gezeig­te, welt­of­fe­ne INTERGRAFIK oder die jähr­li­chen Wett­be­wer­be »100 aus­ge­wähl­te Grafiken«.

Nun hat sich Andre­as Wes­sel, der die­se Tra­di­ti­on wie­der­erweckt, zum Ziel gestellt, sie unter den Bedin­gun­gen der Gegen­wart wei­ter­zu­füh­ren. Finan­zi­ell erschwing­lich wird das nur durch Soli­da­ri­tät der Künst­ler und Drucker. Alle vier Mona­te kann eine Gra­fik zum Preis von 28 Euro im Abon­ne­ment oder Ein­zel­ver­kauf erwor­ben wer­den. Das erste Blatt ist eine drei­far­bi­ge Seri­gra­fie von Marc Grös­zer »o. T.« mit Prä­ge­stem­pel der jW-Kunst­edi­ti­on und Signum des Künst­lers. Bestellt wer­den kann unter jungewelt.de/kunstedition oder tele­fo­nisch unter 030/​53635580.

Zu den 131 Künst­lern, die von 1971 bis 1985 an der Kunst­edi­ti­on mit­wirk­ten, gehört Roland Ber­ger. Er ist erneut zur Mit­ar­beit bereit. Zur­zeit läuft bis zum 8. Novem­ber in der Laden­ga­le­rie der jun­gen Welt unter dem The­ma »Reve­ren­zen« eine beach­tens­wer­te Aus­stel­lung sei­ner Holz- und Lin­ol­schnit­te (Tor­stra­ße 6, 10119 Ber­lin, Mo. bis Do. 12 – 18, Fr. 10 – 14 Uhr).

Maria Michel