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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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Rückblick: Überall Schwund

Die NGOs »Lob­by­con­trol« und »Finanz­wen­de« haben das seit einem Jahr bestehen­de Lob­by­re­gi­ster des Bun­des­tags aus­ge­wer­tet. Die Top-Ten der Finanz­lob­by gaben dem­nach im Jahr 2022 zusam­men mehr als 42 Mil­lio­nen Euro aus, um den Bun­des­tag zu beein­flus­sen (jW, 04.01.23). Das ist eine gute Nach­richt! Denn immer­hin, die Kon­zer­ne inve­stie­ren noch Ver­trau­en in das Parlament.

Die Bevöl­ke­rung nicht mehr so rich­tig. Laut einer Umfra­ge im Auf­trag von RTL/n-tv ver­trau­en nur noch 37 Pro­zent der Befrag­ten dem Bun­des­tag als Insti­tu­ti­on (AFP/​jW, 04.01.23) Wenn die­se 37 Pro­zent erfah­ren wür­den, wie viel die Kon­zer­ne für ihre Beein­flus­sung auf die Gesetz­ge­bung aus­ge­ben, dann steigt das Ver­trau­en sicher, denn die Kon­zer­ne wis­sen schließ­lich, was sie tun, und för­dern nur Erfolg­ver­spre­chen­des. Denn wenn nicht, dann folgt die Stra­fe der Bör­se auf dem Fuß, wie bei Tes­la. »Rund 700 Mil­li­ar­den US-Dol­lar an Bör­sen­wert haben sich 2022 durch den Kurs­sturz der Tes­la-Aktie in Luft auf­ge­löst. Musk ist 2022 damit ein Nega­tiv­re­kord im Ver­mö­gens­ver­lust gelun­gen. Der 51jährige ist der erste Mensch über­haupt, der inner­halb eines Jah­res mehr als 200 Mil­li­ar­den US-Dol­lar ver­lo­ren hat«, mel­de­te das Wirt­schafts­por­tal Bloom­berg (jW, 04.01.23).

Ein Trend­set­ter ist die­ser Elon Musk. Wet­ten, dass sich in der näch­sten Zeit noch mehr Mil­li­ar­den »in Luft auf­lö­sen«? Die Mil­li­ar­den-Ver­mö­gen waren ja auch schon vor­her fik­tiv, also nicht von irgend­wel­chen real vor­han­de­nen Wer­ten gedeckt. Das Insti­tu­te of Inter­na­tio­nal Finan­ce (IIF) schätz­te 2020, dass die welt­wei­te Ver­schul­dung Ende 2019 bereits bei 255 Bil­lio­nen US-Dol­lar und damit bei 322 Pro­zent des welt­wei­ten Brut­to­in­lands­pro­dukts lag.

Drei­mal so viel »Schul­den« auf der einen und »Ver­mö­gen« auf der ande­ren Sei­te, wie es Wer­te gibt, um dies zu bezah­len. Gefühlt alle 11 Minu­ten kann jemand sei­ne Schul­den nicht mehr bezah­len – die­se »lösen sich in Luft auf«. So, wie die Ver­mö­gen, weil sie der Infla­ti­on unterliegen.

Gefühlt alle 11 Sekun­den for­dert jemand von der Bun­des­re­gie­rung mehr Pan­zer für die Ukrai­ne. Das wird auch nicht nach­las­sen, wenn Kanz­ler Scholz nun die erste Lie­fe­rung von Leo­par­den beschlos­sen hat. Und das ist auch gut so. (Ach­tung: Sati­re!!!! Bit­te an zart­be­sai­te­te Leser*innen: Nicht wei­ter­le­sen!) Ja, schickt alle Pan­zer in die Ukrai­ne, wenn nötig, fliegt sie hin, wenn sie nicht mehr beweg­lich sind! Dort über­neh­men dann die rus­si­schen Geschüt­ze die Ver­schrot­tung, und die Din­ger wer­den unschäd­lich gemacht.  Dadurch wer­den Schwer­ter nicht zu Pflug­scha­ren, im Gegen­teil, der Schrott macht wahr­schein­lich eine land­wirt­schaft­li­che Nut­zung auf län­ge­re Zeit unmög­lich, aber das macht auch nichts, denn die Ukrai­ne ist sowie­so ent­völ­kert. Russ­land hät­te dann zwar nicht die Ukrai­ne ent­mi­li­ta­ri­siert, aber das übri­ge Euro­pa. Und die Ukrai­ne dient nicht nur als »Helden«-Friedhof, son­dern auch als Schrott­platz. Für Pan­zer, Muni­ti­on und – hof­fent­lich! – natio­na­li­sti­sches Gedan­ken­gut. Letz­te­res aller­dings über­leb­te ja auch die Ope­ra­ti­on »Bar­ba­ros­sa« und den Sieg der Roten Armee, es scheint unaus­rott­bar zu sein. Beson­ders, wenn es mit US-Dol­lars gefüt­tert wird, um fried­li­che Ent­wick­lung und gute Nach­bar­schaft zu zer­stö­ren. Die Ukrai­ne darf dann wei­ter­hin Leih­müt­ter stel­len für den Nach­wuchs des wer­te­frei­en Westens. Und so ihren Ver­fas­sungs­auf­trag erfül­len, den ukrai­ni­schen Gen­pool zu erhal­ten und zu bewah­ren (https://rm.coe.int/constitution-of-ukraine/168071f58b, Arti­kel 16).

Haupt­sa­che, unse­re Regie­rung hat alles dafür getan, deut­sche Pan­zer wie­der gen Russ­land fah­ren zu lassen.