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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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Das Virus und die Kinder

Wenn Pfi­zer inzwi­schen im Halb­jah­res-Takt sei­ne Mil­li­ar­den-Pro­fi­te »boo­stern« darf, wenn Staa­ten in den Ver­trä­gen mit der Phar­ma-Indu­strie für alle Risi­ken und Neben­wir­kun­gen haf­ten müs­sen, wenn Kri­ti­ker von Kin­der-Imp­fun­gen als Coro­na-Leug­ner gebrand­markt wer­den, wenn Unge­impf­te wie Unmen­schen dar­ge­stellt und 2G-Skep­ti­ker mit Rechts­po­pu­li­sten in Ver­bin­dung gebracht wer­den, dann wis­sen wir, dass wir mit­ten im media­len Main­stream von Coro­na-Deutsch­land des Jah­res 2021 ange­kom­men sind.

Als 2019 von einer Ber­tels­mann-Stu­die die Schlie­ßung der Hälf­te aller Kran­ken­häu­ser gefor­dert wur­de, sag­te der soge­nann­te Gesund­heits­exper­te der SPD, Karl Lau­ter­bach, dazu: »Wir haben schlicht zu vie­le Kran­ken­häu­ser« (Main Post v. 16.6.2019). »Ende Febru­ar (2020) noch hat­te Gesund­heits­mi­ni­ster Jens Spahn mehr Mut bei Kran­ken­haus­schlie­ßun­gen emp­foh­len« (ZEIT v. 7.4.2020). Dem gelern­ten Bank­kauf­mann und Phar­ma­lob­by­isten war noch vor kur­zem Auf­rü­stung wich­ti­ger als Sozia­les: »Etwas weni­ger die Sozi­al­lei­stun­gen erhö­hen in dem einen oder ande­ren Jahr – und mal etwas mehr auf Ver­tei­di­gungs­aus­ga­ben schau­en«, for­der­te Spahn gegen­über BILD (21.2.2017). Die auch von Spahn unter­stütz­ten Fall­pau­scha­len und der Markt­wett­be­werb im Gesund­heits­sy­stem bzw. im kapi­ta­li­sti­schen Krank­heits-Geschäft haben ihren Preis. Seit 1991 wur­den in der BRD mehr als 500 Kran­ken­häu­ser geschlos­sen. Auch wäh­rend der Pan­de­mie 2020 mach­ten über 20 Kran­ken­häu­ser dicht. Wei­te­re 600 Kran­ken­häu­ser sind insol­venz­ge­fähr­det. Ähn­li­ches lässt sich auch im Feld der Kin­der- und Jugend­kli­ni­ken zei­gen: »Seit vor mehr als 25 Jah­ren die Fall­ver­gü­tung ein­ge­führt wor­den ist, muss­ten bun­des­weit rund ein Vier­tel aller Kin­der­kli­ni­ken und Kin­der­ab­tei­lun­gen auf­ge­ge­ben wer­den, 40 Pro­zent der kin­der­kli­ni­schen Bet­ten wur­den abge­baut. Zeit­auf­wand und Zuwen­dung, eine Selbst­ver­ständ­lich­keit beson­ders in der Kin­der­me­di­zin, kennt das Fall­pau­scha­len­sy­stem nicht«, schreibt der ehe­ma­li­ge Chir­urg der Kli­nik in Frank­furt-Höchst, Bernd Hont­schik (FR v. 27./28.2.2021).

Wer in den letz­ten andert­halb Jah­ren über die Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO) als »Gei­sel poten­ter Geld­ge­ber« berich­tet hät­te, wäre im media­len Main­stream als »Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker«, »Schwurb­ler«, »Coro­na-Leug­ner«, »Über-Lei­chen-Geher«, »Wis­sen­schafts-Feind« oder »Halb-Nazi« dif­fa­miert oder gleich ganz tot­ge­schwie­gen wor­den. Das war bis kurz vor dem Jahr 2020 noch ganz anders. Selbst­ver­ständ­lich gab es min­de­stens bei sich als links ver­ste­hen­den Men­schen eine kri­ti­sche Ana­ly­se phar­ma- und kapi­tal-getrie­be­ner Gesund­heits­po­li­tik auf natio­na­ler wie inter­na­tio­na­ler Ebe­ne. Tho­mas Gebau­er konn­te im Deutsch­land­funk vom 18. Mai 2015 über die WHO als »Eine Gei­sel poten­ter Geld­ge­ber« berich­ten. In der ZEIT vom 4. April 2017 setz­te sich Jakob Simmank unter der seit andert­halb Jah­ren im Medi­en-Main­stream fast ver­bo­te­nen Über­schrift »Der heim­li­che WHO-Chef heißt Bill Gates« noch inten­si­ver mit Finan­zie­rungs- und Beein­flus­sungs­prak­ti­ken mil­li­ar­den­schwe­rer Geld­ge­ber der glo­ba­len Gesund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on aus­ein­an­der. Die Groß­spen­der ent­schei­den näm­lich seit eini­gen Jah­ren auch dar­über, was die WHO mit ihrem Geld tun soll, zu wel­chen The­men gear­bei­tet und wel­che Pro­jek­te unter­stützt wer­den. Seit dem 15. März 2020 wären ähn­li­che Stim­men in den genann­ten Medi­en fast unmög­lich, und man­che stri­chen älte­re Bei­trä­ge sogar aus ihrem Medi­en-Archiv oder ver­än­der­ten nach­träg­lich Tei­le des Titels. Was immer die Coro­na-Kri­se noch alles sein mag, sie ist offen­sicht­lich auch eine Kri­se der Pressefreiheit.

In ihrem Bericht vom 15. Sep­tem­ber 2021 zu »Gesund­heit­li­chen Aus­wir­kun­gen auf Kin­der und Jugend­li­che durch Coro­na« fass­te die inter­mi­ni­ste­ri­el­le Arbeits­grup­pe (IMA) aus dem Bun­des­fa­mi­li­en- und dem Bun­des­ge­sund­heits­mi­ni­ste­ri­um den bis­he­ri­gen For­schungs­stand zu Coro­na und Kin­dern zusam­men: »Kin­der und Jugend­li­che haben ein gerin­ges Risi­ko für schwe­re COVID-19-Krank­heits­ver­läu­fe und dadurch beding­te Kran­ken­haus­auf­nah­men. Doch die sozia­len Ein­schrän­kun­gen der Pan­de­mie bela­sten jun­ge Men­schen beson­ders stark – vor allem die­je­ni­gen, die bereits vor der Pan­de­mie unter schwie­ri­gen Bedin­gun­gen auf­ge­wach­sen sind« (BMFSFJ/​BMG 2021, S. 1). Der inter­mi­ni­ste­ri­el­le Regie­rungs­re­port für das Bun­des­ka­bi­nett stellt damit immer­hin unter Beweis, dass auch die Bun­des­re­gie­rung prin­zi­pi­ell in der Lage ist, wenig­stens indi­rekt zu dif­fe­ren­zie­ren zwi­schen den Fol­gen von Coro­na (Krank­heits­ver­läu­fe) und den Aus­wir­kun­gen der Regie­rungs­maß­nah­men. Dass die Pan­de­mie womög­lich sozia­le Ein­schrän­kun­gen not­wen­dig gemacht hat, soll­te dabei nicht in Abre­de gestellt wer­den, aber die Pan­de­mie selbst hat die sozia­len Ein­schrän­kun­gen für Kin­der und Jugend­li­che nicht betrie­ben oder beschlos­sen, son­dern die Regie­rung, die Ministerpräsident(inn)enkonferenz – und ab und zu auch Parlamente.

Die seit andert­halb Jah­ren in Poli­tik, Medi­en und gro­ßen Tei­len popu­lä­rer Wis­sen­schaf­ten buch­stäb­lich zele­brier­te Welt­un­ter­gangs-Stim­mung vom »Kil­ler-Virus«, das alle posi­tiv Gete­ste­ten, die natür­lich aus­schließ­lich »Infi­zier­te« und »Erkrank­te« genannt wer­den, dahin­rafft und Kin­der als »Super-Sprea­der« behan­delt, die am besten weg­ge­sperrt wer­den soll­ten, passt aller­dings mit den bis­he­ri­gen evi­denz­ba­sier­ten Erkennt­nis­sen in der wis­sen­schaft­li­chen Begrün­dung der Stän­di­gen Impf­kom­mis­si­on (Sti­ko) kaum zusam­men. Wer die­ses offen­sicht­li­che Miss­ver­hält­nis anspricht, wird jedoch im media­len Main­stream wei­test­ge­hend beschwiegen.

So wur­de zwar mil­lio­nen­fach die Emp­feh­lung der Stän­di­gen Impf­kom­mis­si­on vom 16. August 2021 für die Imp­fung von 12- bis 17-jäh­ri­gen zitiert, ohne auch nur ein­mal einen Blick in ihre drei Tage spä­ter erfol­gen­de wis­sen­schaft­li­che Begrün­dung zu wer­fen. Im Epi­de­mio­lo­gi­schen Bul­le­tin des Robert Koch Insti­tuts (RKI) fasst die Stän­di­ge Impf­kom­mis­si­on (Sti­ko) am 19. August den bis­he­ri­gen For­schungs­stand zur Bedeu­tung von Covid-19 für Kin­der und Jugend­li­che zusam­men. Wört­lich heißt es dort: »COVID-19 ist in der Regel eine mil­de Erkran­kung im Säug­lings-, Kin­des- und Jugend­al­ter. Bei einem gerin­gen Anteil der betrof­fe­nen Kin­der und Jugend­li­chen kann sich aber ein schwe­rer Krank­heits­ver­lauf ent­wickeln, der eine inten­siv­me­di­zi­ni­sche Ver­sor­gung und even­tu­ell eine inva­si­ve Beatmung erfor­der­lich macht. Todes­fäl­le sind im Kin­des- und Jugend­al­ter jedoch sehr sel­ten« (STIKO 2021, S. 13). Seit Beginn der Pan­de­mie habe es unter den etwa 14 Mil­lio­nen Min­der­jäh­ri­gen in Deutsch­land ins­ge­samt 14 Tote gege­ben (STIKO 2021, S. 23). Unter den 4,5 Mil­lio­nen 12-17-Jäh­ri­gen habe es in andert­halb Jah­ren zwei Tote gege­ben, wobei bei­de schwer­ste Vor­er­kran­kun­gen hat­ten (STIKO 2021, S. 21). Auch refe­riert die Sti­ko auf Sei­te 23 f. die For­schungs­er­geb­nis­se der Deut­schen Gesell­schaft für Päd­ia­tri­sche Infek­tio­lo­gie (DGPI) und der Deut­schen Gesell­schaft für Kran­ken­haus­hy­gie­ne (DGKH). In deren Stel­lung­nah­me vom 21. April 2021 über »Hos­pi­ta­li­sie­rung und Sterb­lich­keit von COVID-19 bei Kin­dern in Deutsch­land« heißt es: »Jeder ein­zel­ne Fall eines schwer erkrank­ten oder ver­stor­be­nen Kin­des an einer SARS-CoV-2-Infek­ti­on ist ein Fall zu viel und ein uner­träg­li­ches Ein­zel­schick­sal für Kind und Fami­lie. Die nun seit Beginn der Pan­de­mie gemach­te Beob­ach­tung, dass von den schät­zungs­wei­se 14 Mil­lio­nen Kin­dern und Jugend­li­chen in Deutsch­land nur etwa 1200 mit einer SARS-CoV-2-Infek­ti­on im Kran­ken­haus (< 0,01 %) behan­delt wer­den muss­ten und 4 an ihrer Infek­ti­on ver­star­ben (< 0.00002 %), soll­te Anlass sein, Eltern über­gro­ße Sor­gen vor einem schwe­ren Krank­heits­ver­lauf bei ihren Kin­dern zu neh­men.« Und wei­ter: Die »extre­me Sel­ten­heit eines schwe­ren oder gar töd­li­chen Ver­lau­fes von SARS-CoV-2 bei Kin­dern und Jugend­li­chen ist nicht geeig­net, als Argu­ment für Schul- und Kita-Schlie­ßun­gen benutzt zu wer­den. Nur die ver­blei­ben­de Behaup­tung, dass zwi­schen den Infek­tio­nen bei Kin­dern und Jugend­li­chen und der Über­la­stung der Inten­siv­sta­tio­nen und den schwe­ren und töd­li­chen Ver­läu­fen der älte­ren Erwach­se­nen ein Zusam­men­hang bestehe, könn­te Kita- und Schul­schlie­ßun­gen recht­fer­ti­gen. Daten, die die­se The­se bestä­ti­gen, feh­len aller­dings« (Deut­sche Gesell­schaft für Päd­ia­tri­sche Infek­tio­lo­gie (DGPI)/Deutsche Gesell­schaft für Kran­ken­haus­hy­gie­ne (DGKH) 2021, S. 1 f.).

Für die vie­len Mil­lio­nen Kin­der, Jugend­li­chen, Eltern und Groß­el­tern ist die­se Erkennt­nis eine enorm wich­ti­ge Nach­richt zum evi­denz­ba­sier­ten Angst-Abbau und damit auch gesundheitsfördernd.

Auch die Sti­ko-Emp­feh­lung spricht sich deut­lich gegen eine Imp­fung als Vor­aus­set­zung sozia­ler Teil­ha­be aus (STIKO 2021, S. 2/​3). Sie schreibt: »Die STIKO emp­fiehlt auch für alle 12-17-jäh­ri­gen Kin­der und Jugend­li­che die Imp­fung gegen COVID-19 mit einem der bei­den zuge­las­se­nen mRNA-Impf­stof­fe (…). Die STIKO spricht sich jedoch expli­zit dage­gen aus, dass der Zugang von Kin­dern und Jugend­li­chen zur Teil­ha­be an Bil­dung, Kul­tur und ande­ren Akti­vi­tä­ten des sozia­len Lebens vom Vor­lie­gen einer Imp­fung abhän­gig gemacht wird« (STIKO 2021, S. 2).

Zwar argu­men­tiert die Sti­ko auch für die Jugend­li­chen-Imp­fung auf­grund der Gefähr­lich­keit der Del­ta-Vari­an­te, doch gesteht sie eben­so ein, dass der bis­he­ri­ge For­schungs­stand hier­zu nicht aus­rei­chend Bele­ge lie­fert. So schreibt sie etwa: »Bis­her gibt es auf Grund­la­ge der Sur­veil­lan­ce­da­ten zu COVID-19 kei­ne Hin­wei­se dar­auf, dass das Auf­kom­men der Del­ta-Vari­an­te zu einer Zunah­me von COVID-19-asso­zi­ier­ten Hos­pi­ta­li­sie­run­gen und Todes­fäl­len bei Kin­dern und Jugend­li­chen führt« (ebd., S. 22).

Auch die bis­he­ri­gen Stu­di­en zu Long-Covid hält die Sti­ko-Emp­feh­lungs­be­grün­dung vom 19. August 2021 für immer noch sehr frag­wür­dig, zumal häu­fig sogar empi­risch ohne Kon­troll­grup­pe gear­bei­tet wur­de: »Eine Rei­he von Stu­di­en beschreibt die Häu­fig­keit von Long-COVID-Sym­pto­men bei Kin­dern mit bestä­tig­ter SARS-CoV-2-Infek­ti­on, ohne mit einer Kon­troll­grup­pe zu ver­glei­chen. Die­se Stu­di­en erfas­sen somit die direk­te Krank­heits­last durch die Infek­ti­on und psy­cho­so­ma­ti­sche Mani­fe­sta­tio­nen der gene­rel­len pan­de­mi­schen Bela­stungs­si­tua­ti­on, ohne zwi­schen die­sen bei­den Mög­lich­kei­ten zu dif­fe­ren­zie­ren. Dadurch ist die Aus­sa­ge­kraft limi­tiert, da auch die ver­än­der­ten All­tags­be­din­gun­gen in der Pan­de­mie (ins­be­son­de­re lock­down und Schul­schlie­ßun­gen) zu Krank­heits­sym­pto­men bei Kin­dern und Jugend­li­chen füh­ren kön­nen« (ebd., S. 16). Inso­fern scheint die STI­KO-Emp­feh­lung vom 16. August 2021 offen­bar auch weni­ger fach­lich bedingt gewe­sen zu sein, denn als Zuge­ständ­nis auf poli­ti­schen und media­len Druck anzu­se­hen (man sei als Wis­sen­schaft »der Poli­tik ent­ge­gen­ge­kom­men«, hieß es folg­lich viel­sa­gend aus den Rei­hen der Stiko).

Indes­sen schla­gen seit Sep­tem­ber 2021 vie­le Lan­des­re­gie­run­gen einen auto­ri­tä­re­ren Kurs ein, um Druck auf noch nicht geimpf­te Per­so­nen aus­zu­üben. Dort, wo nur noch geimpf­te oder gene­se­ne Men­schen ver­keh­ren dür­fen, wird das öffent­li­che Leben von nicht-geimpf­ten Per­so­nen gesäu­bert. Ein 2G-Modell (gene­sen oder geimpft) und dro­hen­de Ein­schrän­kun­gen bei der Lohn­fort­zah­lung sind Schrit­te zur Spal­tung der Gesell­schaft. Nega­tiv gete­ste­te Per­so­nen haben jedoch nach den bis­he­ri­gen Stu­di­en (bis zum Herbst 2021) in etwa die­sel­be Über­tra­gungs­ge­fahr wie Geimpf­te oder Gene­se­ne. Ihre Schlech­ter­stel­lung wäre damit nicht begründ­bar, erst recht nicht, wenn es um Grund­rech­te und den Zugang zu öffent­li­cher Teil­ha­be geht.

Bei den geplan­ten Ein­schrän­kun­gen der Lohn­fort­zah­lung stel­len sich zudem nicht nur sozia­le, son­dern auch (arbeits-)rechtliche Fra­gen: Um zu wis­sen, ob ein Arbeit­ge­ber Lohn­er­satz­lei­stun­gen für eine/​n Beschäftigte/​n bean­tra­gen darf, muss er zukünf­tig des­sen oder deren Impf­sta­tus ken­nen. Für einen sol­chen Zwang zur Offen­le­gung fehlt jede ver­fas­sungs­recht­li­che Grund­la­ge. Statt skep­ti­sche Men­schen aus der Öffent­lich­keit zu ver­trei­ben, braucht es kri­ti­sche Auf­klä­rung. Zwang ist in medi­zi­ni­schen Fra­gen sel­ten ein emp­feh­lens­wer­tes Mit­tel. Dass sich dies bei ent­spre­chend unter Druck gesetz­ten Eltern auch nicht gera­de för­der­lich auf die Unter­stüt­zung und das Auf­wach­sen ihrer Kin­der aus­wir­ken kann, dürf­te sich von selbst erge­ben. Denn nicht umsonst spricht sich die Stän­di­ge Impf­kom­mis­si­on trotz Impf-Emp­feh­lung für die 12- bis 17-Jäh­ri­gen (wie bereits zitiert) »expli­zit dage­gen aus, dass der Zugang von Kin­dern und Jugend­li­chen zur Teil­ha­be an Bil­dung, Kul­tur und ande­ren Akti­vi­tä­ten des sozia­len Lebens vom Vor­lie­gen einer Imp­fung abhän­gig gemacht wird« (vgl. STIKO 2021, S. 2).