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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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Krieg V.

»Wenn ich will, kann ich Kiew in zwei Wochen ein­neh­men« (Wla­di­mir Putin, 2. Sep­tem­ber 2014).

Die­se Behaup­tung soll in Anwe­sen­heit des schei­den­den EU-Kom­mis­si­ons­prä­si­den­ten José Manu­el Bar­ro­so gefal­len sein. Zitiert nach der ita­lie­ni­schen Zei­tung La Repu­bli­ca.

 

Rai­ner Mar­we­del (Han­no­ver) ver­dan­ke ich den Hin­weis auf zwei Tex­te von Theo­dor Les­sing, die die soge­nann­ten gro­ßen (oder doch klei­nen) Män­ner der blu­ti­gen Welt­ge­schich­te in den Blick neh­men. Es gibt noch weit mehr sol­cher Män­ner, die im Rück­blick auf die Jahr­hun­der­te dazu­ge­hö­ren und auch seit dem 20. Jahr­hun­dert sind bereits eini­ge bekannt. Eine Männer-Geschichte.

1.

»Es kommt also gar nicht an auf den empi­ri­schen Cäsar, Napo­le­on, Fried­rich den Gro­ßen, Bis­marck […]. Es kommt auf die Fra­ge an, wie weit sind die empi­ri­schen Men­schen für die histo­ri­sche Sym­bo­lik brauch­bar. Je nach dem Wech­sel der Zeit­läuf­te kann dann der­sel­be Mensch mal als Gott, mal als Teu­fel gel­ten. […] Wie­viel Qual und Jam­mer, Blut und Elend haben die gro­ßen Män­ner der Welt­ge­schich­te über die Mensch­heit gebracht.«

Aus: Die gro­ßen Män­ner der Geschich­te. In: Neue Leip­zi­ger Zei­tung, 2.8.1931.

2.

»Sinn aller Poli­tik [ist] die Befrei­ung von den Poli­tik­an­den. Solan­ge es noch gro­ße Män­ner gibt, die sich beru­fen wäh­nen, Welt­ge­schich­te zu machen – ach, alle­samt Nar­ren wie du und ich –, solan­ge ist nichts zu hof­fen. Hoff­nung ist nur gra­de soweit vor­han­den, als es gelingt, Instan­zen zu schaf­fen, völ­lig unab­hän­gig von Völ­kern und Klas­sen und gro­ßen Persönlichkeiten.«

Aus: Rede eines Nar­ren. In: Pra­ger Tag­blatt, 58. Jg., Nr. 205, 2.9.1933

Buch­tipp: Theo­dor Les­sing, Kul­tur und Ner­ven. KLEINE SCHRIFTEN 1908-1909, hrsg. von Rai­ner Mar­we­del, Wall­stein Ver­lag, Göt­tin­gen 2021 – zus. 1928 S. in zwei Bän­den, im Schuber.