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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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Eigentümlich

Eigen­tüm­lich ist das Kapital:
Wer es häuf­te, tat’s, indem er stahl.
Das ver­gisst man gern, es ist nicht rühmlich.
Doch das Kapi­tal bleibt. Eigentümlich.

Eigen­tüm­lich wirkt das Kapital:
Wo es wächst, da schwin­det die Moral.
Dann gehört sich’s, dass den Rei­chen viel gehört,
weil das nur die Habe­nicht­se stört.

Armen ist die Armut eigentümlich,
ihre Exi­stenz ist mauerblümlich.
Macht­los bist du, wenn du nicht was hast.
Frei? Allein von des Besit­zes Last.

Eigen­tüm­lich prägt das Kapital:
trennt und spal­tet uns­re Welt sozial.
Was die Mäch­ti­gen für sich erkrallen,
wem gehört es? Eigent­lich uns allen.

Eigen­tum ist hei­lig, wenn privat.
Den Pri­vat­be­sitz beschützt der Staat,
weil ihn die Pri­vat­be­sit­zer lenken,
an Gemein­be­sitz darf nie­mand denken.

Man­che mei­nen, das sei ein Skandal,
dür­fe so, wie es nun ist, nicht bleiben.
Anders müs­se man die Regeln schreiben.
Doch das Kapi­tal regiert legal,
sei­ne Herr­schaft scheint total normal,
denn Geset­ze schreibt – das Kapital.