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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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Thomas Mann als Wiedergänger

Aus diver­sen Lese­ka­nons ist Tho­mas Mann ver­schwun­den: Zu schwie­rig sei der Autor, beson­ders für jun­ge Men­schen! In der lite­ra­ri­schen Dis­kus­si­on der Gegen­wart wird man ihm nur sel­ten begeg­nen. Dafür fei­ert er in Roma­nen Urständ, wenn auch nicht durch­weg fröh­li­che. So kann man ihm in Till Sai­lers Roman »Haus mit der Madon­na« begeg­nen (sie­he Ossietzky 04/​2024). Es ist im Roman eine Abbil­dung zu lesen, wie »man« sich den Groß­schrift­stel­ler und sei­ne Auf­trit­te eben vorstellt.

In Inger-Maria Mahl­kes Roman »Unser­eins« haben wir es dage­gen mit Tho­my zu tun, genannt »der Pfau«. Der Roman spielt zwi­schen Janu­ar 1890 und Sep­tem­ber 1906 in Lübeck, dem »klein­sten Staat des Deut­schen Rei­ches«, wie die Autorin zu beto­nen nicht müde wird. Leser mit sta­ti­sti­schen Gelü­sten könn­ten sich dar­an­ma­chen, zu zäh­len, wie oft die­se Flos­kel benutzt wird.

Natür­lich ist das Bild Lübecks durch Tho­mas Mann, beson­ders durch den Roman »Bud­den­brooks«, bei­na­he zemen­tiert wor­den, und es ist eine gran­dio­se Idee, die Stadt sozu­sa­gen im Gegen­licht und mit ganz ande­rem Per­so­nal zu zei­gen und die­se Zemen­tie­rung auf­zu­bre­chen. Dazu wer­den mehr als 40 Per­so­nen auf­ge­bo­ten. Ohne das Per­so­nen­ver­zeich­nis wäre man ver­lo­ren. Ich kann nicht umhin, den zu üppi­gen Per­so­nal­be­stand des Wer­kes als eine sei­ner größ­ten Schwä­chen zu tadeln. Es ist ein heh­res Ziel, die Schick­sa­le so vie­ler Men­schen und die Zeit­läuf­te zu erzäh­len, aber das über­for­dert Autorin und Lese­pu­bli­kum, weil nicht immer eine strin­gen­te Zusam­men­füh­rung gelingt. Man­che Schil­de­rung wuchert.

Damit soll kei­nes­wegs gesagt wer­den, dass die­se Schick­sa­le nicht fes­selnd erzählt wer­den, man­che Lebens­bil­der sind in ihrer Kür­ze und grim­mi­gen Lako­nik gera­de­zu atem­be­rau­bend. Etwa der Lebens­ab­riss Cord Lind­horsts. Des­sen Leben ist kurz, denn ihm macht die Syphi­lis den Gar­aus. Die Syn­ony­me für die Krank­heit been­den knal­lend die Schil­de­rung eines Arzt­be­suchs in Epi­so­de 8 des Kapi­tels IX, »Gespen­ster. 1897«. Hier kommt die Autorin wahr­lich dem Tho­mas-Mann-Ton nahe, jenem schon berüch­tig­ten: »Mit dem Typhus ist es fol­gen­der­ma­ßen bestellt«, mit dem die Beschrei­bung des Endes des klei­nen Han­no Bud­den­brook beginnt.

Der bedau­erns­wer­te Cord (ein Bedau­ern natür­lich im Rah­men der gut­bür­ger­li­chen Dis­kre­ti­on und Eti­ket­te) ist einer der acht Spröss­lin­ge der Fami­lie Lind­horst – der erzäh­le­ri­schen »Zen­tra­le« des Romans.

Das letz­te Kind Fried­rich und Marie Lind­horsts, Mar­the, wird 1890 gebo­ren, in dem der Roman beginnt, Reichs­kanz­ler Otto von Bis­marck abtritt, die Sozi­al­de­mo­kra­ten stärk­ste poli­ti­sche Kraft wer­den. Fried­rich Lind­horst ist Rechts­an­walt und Kom­mu­nal­po­li­ti­ker, nicht immer erfolg­reich, aber dass es mit einer Fami­lie berg­ab gehen kann in Lübeck, das ist dem Tho­mas-Mann-Leser bekannt. Lind­horsts Frau Marie, die im Lau­fe der Jah­re immer mehr in Depres­sio­nen und Manien ver­sinkt und sich aus die­sen Ver­strickun­gen weder befrei­en kann noch will, ist die Toch­ter »des berühm­te­sten Dich­ters aller Zei­ten«, bezo­gen frei­lich auf Lübeck, den bekann­ter­ma­ßen »klein­sten Staat« etc. War­um die­ser Mann nun im Roman »Kei­tel« heißt, statt ihn so zu nen­nen, wie er nun ein­mal hieß, näm­lich Ema­nu­el Gei­bel, das hat sich mir lei­der nicht erschlos­sen – zumal er in den Zitat­nach­wei­sen sowie­so als der­je­ni­ge auf­tau­chen muss. Die damals in Lübeck offen­bar übli­che, mie­fi­ge und abge­schmack­te, an Gläu­big­keit gren­zen­de Ver­eh­rung des Lyri­kers, des­sen Ver­se heu­te weit mehr ver­schwun­den sind als die Wer­ke Manns, wird von Mahl­ke treff­lich geschil­dert. Und wun­der­ba­re Iro­nie wal­tet dadurch, dass in die­ser abge­stan­de­nen poe­ti­schen Luft die erste Lesung des näch­sten »gro­ßen Soh­nes der Stadt« zele­briert wird: »Tho­my der Pfau« gibt, nebst schnö­se­li­gem Betra­gen, Aus­zü­ge aus sei­nen frü­hen Erzäh­lun­gen »Das Wun­der­kind« und »Fio­ri­na« zum Besten, wobei das Ende der Lesung von den Besu­chern sozu­sa­gen her­bei­ap­plau­diert wird: »All­ge­mei­ne Erleich­te­rung, als es vor­bei ist.« Doch wird es fried­lich nicht blei­ben, denn als der Roman erscheint, wird es zum Gesell­schafts­sport in Lübeck, eine Art »Who is who«-Spiel zu ver­an­stal­ten, also: Wer ist wer im Roman? Uns erreicht eine Schär­fe der Schil­de­rung, die fast wun­der­sam zu nen­nen ist und die zeigt, dass Lite­ra­tur eben auch mit Mit­teln der Schä­big­keit arbei­tet, denn in Tho­mys Roman wird von Marie behaup­tet, sie sei eine gebo­re­ne »Putt­far­ken«, also Dreck­fer­kel. Es ist ja bekannt, dass Tho­mas Mann mit Figu­ren­na­men sei­ne Per­so­nen­er­fin­dun­gen fast eben­so ver­nich­te­te, man den­ke nur an Chri­sti­an Bud­den­brooks spä­te­re Frau Ali­ne Puvo­gel. Auf bei­na­he leich­te und doch inten­si­ve Wei­se lässt Inger-Maria Mahl­ke uns tief ver­wur­zel­ten Anti­se­mi­tis­mus erle­ben, denn Fried­rich Lind­horst weiß, es ist »wegen der Rein­heit des ger­ma­ni­schen Plu­uht­ess«, wie er, einen Lübecker Sena­tor zitiert. Wich­tig für die Wir­kung die­ses Buches sind die Blicke, die es auf die »klei­nen Leu­te« rich­tet, indem es ihre Geschich­ten ernst­haft erzählt, ohne bes­ser­wis­se­ri­sche oder her­ab­las­sen­de Iro­nie. Beson­ders beein­druckend ist die Dar­stel­lung des Dienst­mäd­chens Ida Stuer­mann, die ver­zwei­felt ver­sucht, den mie­sen Bedin­gun­gen ihres Berufs zu ent­kom­men, indem sie heim­lich, aber trot­zig Ste­no­gra­fie und Schreib­ma­schi­ne lernt. Der Rats­die­ner Isen­ha­gen und der Lohn­die­ner Helms kön­nen wie ande­re auch ihr Glück nicht fin­den, es ist, als ste­he ihnen immer die Welt, in der sie leben, im Wege. Nun gut, mag man sagen, 1890 bis 1906, das ist lan­ge her. Stimmt, und vor­züg­lich wird uns jene fremd wer­den­de Welt mit ihren schon selt­sam anmu­ten­den Vor­schrif­ten und Ver­hal­tens­wei­sen, ihren Ein­engun­gen und Hin­der­nis­sen geschil­dert. Das wird auch mit der ver­wen­de­ten Spra­che erreicht, die sich der erzähl­ten Zeit gut anpasst und den­noch nicht anti­quiert wirkt. Mit man­cher ganz gegen­wär­tig klin­gen­den Flos­kel wird man sowie­so in die Jetzt­zeit geholt. Und die sub­ti­len und offen­ba­ren Unter­drückungs­me­cha­nis­men, die Häme, das Über­ge­wicht von Macht, Geld, Trug und äuße­rem Schein – man kennt sie. Das ist die posi­ti­ve Wir­kung der Begeg­nung mit einem Wiedergänger.

Inger-Maria Mahl­ke: Unser­eins, Roman, Rowohlt Ver­lag, Ham­burg 2023, 496 S., 26 €.

 ***

Zum »Berufs­bild« des Wie­der­gän­gers gehört die Ver­brei­tung von Schrecken. Das tat auch Tho­mas Mann, man muss nicht extra beto­nen, wie sub­til und bei­na­he neben­säch­lich er ihn in sei­nen Wer­ken oft aus­streu­te. Aber das geschah nie mit den Mit­teln der Schau­er- oder Hor­ror­li­te­ra­tur. Dazu kommt es erst im schle­si­schen Ort Gör­bers­dorf, einem im frü­hen 20. Jahr­hun­dert bekann­ten Luft­kur­ort. Und dazu bedarf es des Romans »Empu­si­on« mit dem Unter­ti­tel »Eine natur(un)heilkundliche Schau­er­ge­schich­te« der pol­ni­schen Nobel­preis­trä­ge­rin Olga Tok­ar­c­zuk, der den Leser vor die Fra­ge stellt, ob der Erhalt eines sol­chen Prei­ses auch glän­zen­de Wer­ke zei­tigt. Im Fal­le Tho­mas Mann natür­lich unbe­dingt. Sein »Zau­ber­berg« hat beim »Empu­si­on« unver­kenn­bar gewirkt.

Beim »Empu­si­on«? Ja. Das Wort ist eine Neu­bil­dung, ent­stan­den aus »Empuse« und »Sym­po­si­on«. Wäh­rend seit Pla­tons Zei­ten das Sym­po­si­on als männ­li­ches Fest­ge­la­ge mit aus­gie­bi­gen Gesprä­chen und wich­ti­ger sozia­ler Funk­ti­on geläu­fig ist, erreicht die Empuse kei­nen so hohen Bekannt­heits­wert. Es ist eine ein­fü­ßi­ger (daher auch der Name) Spuk, der in ver­schie­de­nen Gestal­ten, auch als schö­ne Frau, erscheint. In Goe­thes Faust II hat sie einen kur­zen Auf­tritt, als »Müh­mi­chen (Ver­klei­ne­rung von »Muh­me«) Empuse«. So rich­tig ernst wird sie also nicht genom­men. Bei Olga Tok­ar­c­zuk hin­ge­gen läuft sie zu gro­ßer Form auf, zur män­ner­fres­sen­den Horrorfigur.

Gör­bers­dorf also als Ahnung (oder Nach­emp­fin­dung) von Davos und Zau­ber­berg im schle­si­schen Mit­tel­ge­bir­ge. Die Haupt­fi­gur, Miec­zy­sław Woj­nicz aus Lem­berg, künf­ti­ger »Cana­li­sa­ti­ons­bau­tech­ni­ker« und schwind­süch­tig, nimmt im Jah­re 1913 Quar­tier im Gäste­haus des Wil­helm Opitz und ver­traut sich den The­ra­pien des all­mäch­tig wir­ken­den Medi­zi­ners Sem­per­weiß an, denn er möch­te geheilt werden.

Woj­nicz gerät im Gäste­haus in eine mun­te­re Run­de von Tbc-Pati­en­ten: Ein Gym­na­si­al­leh­rer, ein Phi­lo­lo­ge, ein Theo­soph, ein begab­ter Maler­stu­dent. Wer von ihnen Geheim­po­li­zist ist, wird hier nicht ver­ra­ten – das immer im Novem­ber statt­fin­den­de Empu­si­on, dem immer Män­ner zum Opfer fal­len, hat das Inter­es­se staat­li­cher Ermitt­ler geweckt: »Jedes Jahr im Herbst (…) kommt jemand im Wald ums Leben, mei­stens ein Hir­te oder ein Köh­ler. Ein Mensch, das heißt ein Mann. Jung oder in den besten Jah­ren. Und das Schreck­lich­ste – man fin­det die blu­ti­gen Tei­le der zer­fetz­ten Lei­che im Wald verstreut.«

Den mit Phi­lo­so­phie, Sozio­lo­gie, Kunst­wis­sen­schaft gar­nier­ten Schau­er­ro­man kennt man. Es nimmt also nicht wun­der, dass die Män­ner­run­de, man logiert ja im »Gäste­haus für Her­ren«, beflü­gelt vom selt­sa­men Likör­chen »Schwär­me­rei«, dis­ku­tiert und dis­ku­tiert. Aber wor­über auch debat­tiert und manch­mal pala­vert wird, am Ende lan­det man immer bei den Frau­en. Und bei Befun­den wie die­sen: Das Frau­en­ge­hirn sei anders gebaut als das der Män­ner, klei­ner sowie­so, Frau­en könn­ten nicht logisch han­deln, sie sei­en von Trie­ben gesteu­ert, sozia­le Schma­rot­zer und taug­lich nur zum Gebä­ren. Da ficht es, bis auf Woj­nicz, weder die Gäste­run­de noch den Gäste­haus­be­trei­ber an, dass Kla­ra Opitz, die Ehe­frau und Wir­tin, sich auf­hängt. Wobei unklar bleibt, ob nach­ge­hol­fen wur­de. Wei­te­re Ingre­di­en­zi­en des Schau­er­ro­mans feh­len nicht: Nächt­li­che Geräu­sche auf dem Dach­bo­den, Gebrüll aus dem Wald, ein selt­sa­mer Stuhl mit Fixier­vor­rich­tun­gen usw. usf.

Wirk­lich gut gelun­gen ist es der Autorin, dem Leser bewusst zu machen, dass die Tira­den nicht nur Abend­un­ter­hal­tun­gen kran­ker, mori­bund­er Her­ren sind, son­dern sozu­sa­gen ein Kon­zen­trat euro­päi­scher Gei­stes­ge­schich­te von der Anti­ke bis zur Gegen­wart. Und nicht weni­ge sol­cher Theo­rien spu­ken, um im Bild zu blei­ben, noch heu­te durch man­che Köp­fe, Bücher oder Medi­en. Eine Wie­der­gän­ge­rei ganz ande­rer Art. Doch da man im Gäste­haus nur dar­auf aus ist, miso­gy­ne Theo­rien aus­zu­po­sau­nen und bestä­tigt zu fin­den, errei­chen die­se Dis­pu­ta­tio­nen nicht das Niveau der gelehr­ten Her­ren Naph­ta und Set­tem­b­ri­ni im »Zau­ber­berg«. Frei­lich ent­geht man weder auf dem Zau­ber­berg noch im Sana­to­ri­um Gör­bers­dorf dem Sexus. Das bekommt auch Woj­nicz zu spü­ren, der sich Annä­he­rungs­ver­su­chen aus­ge­setzt sieht, dem sich man­ches im Kop­fe wölkt und dem Brü­ste wach­sen, dem die Her­ren Ange­bo­te ver­mit­teln wol­len oder machen, dem sie im Wald »Tunt­schis« zei­gen. Das sind aus Natur­ma­te­ria­li­en gebil­de­te, angeb­lich von Köh­lern gemach­te und ihrer »Erleich­te­rung« die­nen­de über­di­men­sio­nier­te »Sex­pup­pen«. Wahr­schein­lich erwa­chen die­se Tunt­schis im schau­ri­gen Novem­ber als Empuse – die Erzäh­ler­stim­men blei­ben gera­de dort ver­schwom­men – zum Leben, und sie gehen auf einen Mann los, von dem dann nicht viel übrig­bleibt. Empu­si­on eben! Und obwohl Woj­nicz als Opfer aus­er­ko­ren ist, weil der jun­ge Maler Thi­lo unpas­sen­der­wei­se zu früh stirbt, kommt er davon. Das hat eben mit wach­sen­den Brü­sten zu tun und der Unsi­cher­heit des Arz­tes Sem­per­weiß, der sich fragt, ob er einen Pati­en­ten oder eine Pati­en­tin vor sich hat.

Die Empusen ver­zich­ten frei­lich nicht auf ihr Jah­res­fest, einer der Her­ren muss dran glau­ben, und die Autorin ist so freund­lich, uns die wei­te­ren Schick­sa­le der Roman­fi­gu­ren mit­zu­tei­len, auch das von Woj­nicz in sei­nem von Kla­ra Opitz geerb­ten Gewand.

Man bleibt zwi­schen Fas­zi­na­ti­on und inne­rem Wider­stand hän­gen, wenn man die­ses Werk liest. Hat man einen kunst­vol­len Unter­hal­tungs­ro­man vor sich oder ein unter­halt­sa­mes Werk mit Kunst­an­spruch? Oder einen Hor­ror­rei­ßer mit Augen­zwin­kern? Auf jeden Fall wer­den ver­que­re Dok­tri­nen und hass­erfüll­te Denk­wei­sen vor­ge­führt, die sich heu­te in Sekun­den­schnel­le über­all ver­brei­ten las­sen und die man­cher schon des­halb für wahr hält, weil sie auf Bild­schir­men oder Dis­plays zu lesen sind. Und das ist etwas, wovon 1913 in Gör­bers­dorf nie­mand etwas ahn­te, wenn man in gesel­li­ger Run­de sal­ba­der­te. Und was wohl auch Tho­mas Mann und sei­ne Dis­pu­tan­ten Naph­ta und Set­tem­b­ri­ni nicht für mög­lich gehal­ten hät­ten, denn sie glaub­ten doch an Frei­heit und Men­schen­rech­te, dar­an, dass der Sieg über das Böse mög­lich sei. Aus Olga Tok­ar­c­zuks Buch las­sen sich sol­che Hoff­nun­gen nicht ziehen.

 Olga Tok­ar­c­zuk: Empu­si­on. Eine natur(un)kundliche Schau­er­ge­schich­te, Kam­pa Ver­lag 2023, 384 S., 26 €.